FamilienlebenFamilienleben zwischen Job und KindWarum ich mich manchmal wie ein Pausenclown mit Laptop fühle

Warum ich mich manchmal wie ein Pausenclown mit Laptop fühle

Homeoffice mit Kind: Zwischen Comedyshow und Deadline-Drama

Es gibt diese Tage, da fühlt sich mein Berufsleben an wie eine Mischung aus Impro-Theater und Slapstick-Show. Ich mit Laptop auf dem Schoß, das Kind mit Pudding im Gesicht auf meinem Rücken und im Hintergrund das ewige „Paaaapaaa!“. Willkommen im Homeoffice mit Kind. Oder besser gesagt: im Zirkus meines Lebens, bei dem ich meistens der Clown bin.

Der Start in den Tag: Ein Balanceakt in Hausschuhen

Der Morgen beginnt nicht mit einem entspannten Kaffee oder einer durchdachten Tagesplanung. Nein, mein Tag startet meist damit, dass ich einen Legostein unter der Fußsohle entdecke, während ich versuche, mit der anderen Hand schon mal das Laptop hochzufahren. Multitasking? In der Theorie super. In der Praxis: Ich tippe mit einem Finger eine Mail, während ich mit dem anderen einen Apfel in Schnitze schneide und nebenbei versuche, den Paw-Patrol-Ohrwurm aus meinem Kopf zu bekommen.


Manchmal bin ich dabei noch nicht mal richtig angezogen – zumindest oben hui, unten Jogginghose mit Schokofleck vom Vortag. Und wenn ich dann denke, der Tag könnte jetzt mal ruhig starten, höre ich aus dem Kinderzimmer den Satz: „Papa, das Einhorn hat Bauchweh!“ – und zack, bin ich Tierarzt mit Laptop auf dem Bauch.

Und so geht’s dann weiter. Zwischen Milch verschütten, Windel wechseln und einem „Papa, guck mal!“-Marathon versuche ich irgendwie, meine To-do-Liste abzuarbeiten. Der Kaffee wird dabei häufiger kalt als warm und die einzige ruhige Minute ist meist die, wenn das Kind sich konzentriert versucht, ein Stickerheft falschrum zu bekleben. Dann heißt es: schnell sein!

Mein Homeoffice-Bühnenprogramm

Es ist ein seltsames Bühnenleben, das ich hier führe. Vormittags bin ich Projektmanager, mittags Zauberer („Tadaa, hier ist dein verlorener Schnuller!“), nachmittags Animateur mit Bauklotz-Lizenz und zwischendurch immer wieder: der Pausenclown.

Ich lache über Witze ohne Pointe, klatsche bei jeder neuen Malerei und balanciere mein Laptop auf den Knien, während ich mit ausgestrecktem Arm versuche, den Saftbecher vom Umkippen zu bewahren. Und wenn ich dann mal konzentriert an einem Text schreibe, kommt garantiert eine Piratenschatzsuche durchs Wohnzimmer. Spoiler: Ich bin meistens der Schatz.

Dann wieder: ein spontaner Tanzauftritt mitten im Arbeitscall. Mein Kind in Glitzerleggings, ich mit Headset und schlechtem Taktgefühl – aber Hauptsache mit Applaus. Wer braucht schon eine Mittagspause, wenn man eine private Show auf dem Teppichboden bekommt?

Und weißt du, was das Verrückte ist? Man gewöhnt sich daran. Man plant die Meetings um die Snacks herum, schreibt E-Mails mit einem Kind auf dem Schoß und lernt, dass sich der Bildschirm auch mit nur zwei freien Fingern bedienen lässt – während die anderen acht versuchen, ein Bauwerk aus Bauklötzen zu retten.

Wenn Kinder die besseren Entertainer sind

Manchmal frage ich mich ernsthaft, wer hier eigentlich wen bespaßt. Mein Kind hat eine unfassbare Energie und Kreativität. Und ich? Ich versuche, nebenher einen professionellen Eindruck zu machen, während mir ein Einhorn-Aufkleber auf der Stirn klebt und ich in einem Zoom-Meeting versuche, nicht auf einem Spielzeug-Xylophon Platz zu nehmen.

Das Schöne ist: Es macht was mit mir. Ich werde lockerer, kreativer, manchmal auch einfach verrückt. Aber in den besten Momenten denke ich mir: Vielleicht ist dieser ganze Pausenclown-Kram gar nicht so schlimm. Vielleicht ist er sogar genau das, was ich manchmal brauche, um nicht im Hamsterrad der Effizienz verloren zu gehen.

Denn wer jeden Tag lernt, dass auch ein bunter Turm aus Bauklötzen zusammenfallen darf, versteht irgendwann auch, dass Deadlines nicht das Leben sind. Sie sind wichtig, klar. Aber sie sind nicht wichtiger als ein Kinderlachen oder ein Keks zur richtigen Zeit.

Und genau diese Momente – das Lachen, das Quietschen, das alberne Verkleiden – geben mir oft mehr Kraft als jeder Energiesnack. Sie sind Erinnerung und Pause zugleich. Und manchmal auch die Antwort auf die Frage: Warum mache ich das alles?

Zwischen Büro und Bällebad: Mein Arbeitsalltag im Wandel

Früher dachte ich, ich müsste mich entscheiden: Vater oder Vollzeit-Worker. Heute weiß ich: Beides ist möglich – aber nicht gleichzeitig und nicht perfekt. Mein Arbeitsplatz steht jetzt neben einer Kiste voller Duplo. Mein Kalender ist gespickt mit Terminen, aber dazwischen stehen auch Dinge wie „Puzzle fertig machen“ oder „Kuschelzeit mit Hörspiel“.

Die größte Herausforderung ist es, den Fokus zu halten. Und manchmal eben auch, ihn loszulassen. Es gibt Tage, da schreibe ich fünf Mails und räume dafür dreimal das Wohnzimmer um, weil es zur Ritterburg wurde. Andere Tage sind produktiv – weil Oma einspringt oder ein Puzzle 20 Minuten Ruhe bringt.

Ich habe angefangen, meine Ansprüche zu hinterfragen. Muss es wirklich der perfekte Projektbericht sein – oder reicht es auch mal, wenn der Gedanke klar rüberkommt? Muss ich jede Nachfrage sofort beantworten – oder kann sie auch mal bis zur nächsten Schlafenszeit warten?

Und mit dieser Gelassenheit kommt auch die Freude zurück. Die Freude, mit meinem Kind zu lachen, zu spielen – und ja, mich eben wie ein Pausenclown zu fühlen. Aber einer mit Laptop und Verantwortung. Einer, der tanzt, wenn es verlangt wird – und der trotzdem die Deadline hält. Irgendwie.

Mein Trick: Humor als Überlebensstrategie

Ehrlich gesagt, ohne Humor würde ich durchdrehen. Ich meine – wie ernst kann man sich selbst nehmen, wenn man mit Einhornhaarreifen im Call sitzt und hofft, dass die Kamera nicht gerade scharfstellt?

Ich hab gelernt, über mich selbst zu lachen. Und das hat was Befreiendes. Es nimmt den Druck raus. Und manchmal auch die Angst, allem gerecht werden zu müssen. Ich bin nicht nur der Pausenclown – ich bin auch der Sicherheitsnetz-Spanner, der Pausenbrot-Macher und der Heimspiel-Kommentator.

Und wenn ich am Ende des Tages auf dem Sofa sitze, mit meinem Kind auf dem Arm und den Restkaffee in der Hand – dann weiß ich: Der Tag war vielleicht nicht effizient. Aber er war echt.

Diese Echtheit ist es, die mir guttut. Die kleinen Missgeschicke, die spontanen Umarmungen, das zufällige Lachen über nichts – all das ist mein Alltag. Und wenn ich ehrlich bin, will ich genau das nicht mehr missen.

Mein Fazit: Lachen hilft, auch mit Laptop

Klar, ich wäre manchmal gern einfach nur Kollege, der seine To-dos abarbeitet. Aber wenn ich ehrlich bin, ist mein Kind der Grund, warum ich manchmal innehalte, lache, und mir denke: Hey, das Leben ist gerade ziemlich bunt. Chaotisch, ja. Laut, definitiv. Aber auch echt lebendig.


Also ja, vielleicht bin ich ein Pausenclown mit Laptop. Aber einer, der geliebt wird, der gebraucht wird, und der manchmal einen kleinen Witz reißt, um den Tag ein bisschen leichter zu machen. Für mein Kind. Und für mich.

Denn am Ende zählt nicht, wie viele To-dos du abgehakt hast. Sondern wie oft du dabei gelacht hast. Und wie viele Male du als Schatz in einer Piratensuche gegolten hast.

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