Freizeit mit KindBasteln & DIY mit KindernBasteln ohne Pinterest-Stress – unser echter Weg

Basteln ohne Pinterest-Stress – unser echter Weg

Warum wir aufgehört haben, perfekte Bastelideen zu kopieren – und dabei das echte Bastelglück gefunden haben.

Es begann wie so viele gute (und schlechte) Ideen im Leben eines Papas: mit einem harmlosen Blick aufs Handy. Ich scrollte durch Pinterest und sah ihn – den Bastel-Overkill. Perfekt ausgeschnittene Einhornmasken, Origami-Feuerwehrautos, und ein Vater, der mit seinem Kind eine funktionierende Mini-Wasserrutsche aus Pappe gebaut hatte. Und ich? Ich hatte zwei Klorollen, einen Klebestift mit halboffenem Deckel und ein Kind, das schon nach drei Minuten rief: „Papa, wann ist es fertig?!“

Und genau da wurde mir klar: So geht das nicht. Nicht bei uns. Nicht in unserem echten, klebrigen, manchmal chaotischen Alltag.

Der Druck, perfekt zu basteln

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber Basteln hat sich für mich irgendwann wie ein Wettbewerb angefühlt. Nicht mit meinem Kind – sondern mit dem Internet. Mit diesen perfekten Fotos, wo alles farblich abgestimmt und millimetergenau gefaltet ist. Mit diesen glitzernden Ergebnissen, bei denen nicht mal ein Fitzelchen Kleber daneben gegangen ist.

Und klar, ich will auch schöne Sachen machen. Ich will, dass mein Kind stolz ist, wenn wir etwas gebastelt haben. Aber ich hab einfach nicht den Nerv – oder die Geduld – stundenlang an einem Projekt zu tüfteln, nur damit es „pinterest-tauglich“ aussieht.


Also haben wir beschlossen: Wir basteln jetzt einfach. Echt. Ohne Vorlage. Ohne Anspruch. Ohne den Stress, dass das Ergebnis perfekt sein muss. Und weißt du was? Es war das Beste, was wir machen konnten.

Unser erster Versuch ohne Vorlage

Der Wendepunkt war ein ganz normaler Nachmittag. Kein Feiertag, kein Projekt, keine Aufgabe aus der Kita. Einfach nur wir zwei, ein Tisch, etwas Pappe und ein Berg an Restmaterial. Ich fragte meinen Sohn: „Was wollen wir heute machen?“ Und er sagte: „Irgendwas mit Robotern. Und mit Flammen.“

Ich holte alles raus, was wir finden konnten: bunte Kartonstücke, leere Rollen, Alufolie, Stoffreste, Knöpfe. Und dann haben wir gebaut. Ohne Plan. Ohne Ziel. Ein Roboter mit einem Flammenwerfer aus Strohhalmteilen, Augen aus Knöpfen und Armen aus Zahnbürstenverpackungen. War er schön? Naja. War er cool? Absolut. War er einzigartig? Mehr geht nicht.

Und das Wichtigste: Mein Sohn war stolz. Nicht, weil es genauso aussah wie auf einem Foto. Sondern weil es SEIN Roboter war. Mit seinen Ideen. Seinen Regeln. Seinem Stil.

Warum es ohne Vorlage besser läuft

Ich hab mich oft gefragt, warum es uns beiden so gut tut, ohne Vorlage zu basteln. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Weil es echt ist. Weil es von uns kommt. Nicht aus dem Netz, nicht aus einem Bastelbuch, sondern aus unseren Köpfen.

Das gemeinsame Basteln wird dadurch nicht zur Nachmacherei, sondern zum Erlebnis. Wir müssen nicht vergleichen, nicht messen, nicht verbessern. Wir dürfen einfach machen. Und dabei passieren die schönsten Dinge: lustige Gespräche, neue Ideen, überraschende Wendungen – und jede Menge Lacher.

Und ja, manchmal sieht’s aus wie Kraut und Rüben. Aber ganz ehrlich: Die schönsten Bastelsachen sind bei uns meistens die schrägsten. Die, bei denen wir improvisieren mussten. Die, bei denen etwas nicht gehalten hat – und wir dann gemeinsam eine Lösung gefunden haben.

Was wir daraus gelernt haben

Seitdem haben wir viele Bastel-Nachmittage gemacht – immer nach dem gleichen Prinzip: Kein Pinterest, kein „So muss es aussehen“, kein „Guck mal, wie die das gemacht haben“. Einfach nur wir, unsere Ideen und das, was die Bastelkiste hergibt.

Wir haben:

  • ein Piratenschiff gebaut, das eigentlich ein Flugzeug werden sollte
  • eine Ritterburg gebastelt, die am Ende ein Dino-Gehege wurde
  • einen Monstertraktor erschaffen, der aus fünf Pappschachteln und einem Besenstiel bestand

Und jedes Mal war es ein kleines Abenteuer. Mit all seinen Umwegen, Umbaumaßnahmen und Aha-Momenten. Und das Beste: Es war nie langweilig. Kein Projekt war gleich. Kein Ergebnis vorhersehbar. Und trotzdem – oder gerade deshalb – waren es die besten Bastelstunden, die wir hatten.

Tipps für stressfreies Basteln mit Kindern

Wenn du auch Lust hast, das Ganze mal ohne Druck zu probieren, dann hier ein paar Dinge, die bei uns super funktionieren:

  • Leg nicht alles vorher fest. Frag dein Kind, was es will. Und dann schau, was draus wird.
  • Nimm dir Zeit. Nicht jedes Projekt muss in einer Stunde fertig sein. Manchmal ist der Weg das Ziel.
  • Halte genug Kleber und Tesafilm bereit. Wirklich. Davon brauchst du immer mehr, als du denkst.
  • Hab keine Angst vor Chaos. Es wird kleben. Es wird krümeln. Aber genau das macht’s echt.
  • Lass dein Kind bestimmen. Wenn es die Roboteraugen auf die Knie kleben will – warum nicht?
  • Mach mit – aber übernimm nicht. Kinder wollen erleben, nicht kopieren.
  • Feiere das Ergebnis – egal wie’s aussieht. Ein schiefes Flugzeug ist immer noch ein Flugzeug.

Basteln als Beziehungspflege

Was ich erst nach und nach gemerkt habe: Das Basteln ist nicht nur Beschäftigung. Es ist Zeit. Gemeinsame, echte Zeit. Wir reden dabei. Wir lachen. Wir teilen Ideen. Und wir lernen – über uns, über Material, über Geduld und über das Loslassen.

In der Welt, in der oft alles bewertet, geliked und verglichen wird, ist es ein kleines Stück Freiheit, einfach drauflos zu kleben. Ohne Screenshot-Vorlage. Ohne Kommentarspalte. Ohne den Anspruch, dass es „zeigbar“ sein muss.

Und was ist mit den anderen?

Klar, es gibt immer noch diese Pinterest-Wunderwerke. Und ich schau sie mir auch manchmal an – als Inspiration. Aber nicht mehr als Messlatte. Wenn ich etwas übernehme, dann nur, wenn wir wirklich Lust darauf haben – nicht, weil ich das Gefühl habe, mithalten zu müssen.

Denn ich will nicht, dass mein Kind denkt, sein Werk sei weniger wert, nur weil es nicht perfekt ist. Ich will, dass es stolz ist. Auf das, was es selbst erschaffen hat. Und dass es merkt: Kreativität ist kein Wettbewerb. Es ist ein Geschenk.

Fazit: Echt schlägt perfekt

Wir haben aufgehört, perfekt zu basteln. Und angefangen, ehrlich zu basteln. Und das hat bei uns alles verändert. Es geht nicht mehr ums Ergebnis. Es geht um das, was wir gemeinsam erleben. Um die Gespräche, die Lacher, die schiefen Klebungen – und um das Gefühl, zusammen etwas geschaffen zu haben.


Also, mein Rat: Lass Pinterest Pinterest sein. Hol dir vielleicht eine Idee – aber dann mach dein eigenes Ding draus. Zusammen mit deinem Kind. Ohne Druck. Ohne Filter. Ohne Vergleich.

Denn am Ende zählt nicht das perfekte Bastelbild. Sondern das echte Erlebnis. Und das fängt genau da an, wo du die Vorlage weglegst und einfach loslegst.

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