FamilienlebenPapa-Alltag im FamilienchaosPapa allein zu Haus – und das Kind hat’s überlebt

Papa allein zu Haus – und das Kind hat’s überlebt

Wenn Mama mal weg ist und Papa die volle Verantwortung übernimmt

Es ist dieser kleine, fast unscheinbare Moment, der alles verändert: Die Haustür fällt ins Schloss, und auf einmal wird aus dem gemütlichen Beisitzer-Dasein ein Vollzeit-Captain auf dem wilden Familienmeer. Kein Backup, keine Hilfe in Sicht. Nur du, das Kind – und eine offene To-do-Liste im Kopf, die mit jeder Minute länger wird. Und spätestens wenn das Kind fragt: „Papa, was gibt’s zu essen?“, fängt das Abenteuer richtig an.

Der Moment, wenn die Haustür ins Schloss fällt

Es gibt diesen einen Moment, der sich einbrennt wie das erste Mal Windel wechseln oder der Geruch von Babyspucke auf dem Lieblingspulli. Die Haustür fällt ins Schloss. Mama ist weg. Dienstreise, Wellness-Wochenende oder einfach mal eine Auszeit – was auch immer der Grund ist, plötzlich steht man da. Allein. Mit dem Kind. Und einem leichten Anflug von Panik.


Ich geb’s zu: Beim ersten Mal hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie das laufen würde. Ich sah mich schon mit Kind im Arm gemütlich durch den Park schlendern, entspannt kochen, abends gemeinsam ein Bilderbuch anschauen und früh ins Bett. Spoiler: Es lief anders. Sehr anders.

Erstmal: Durchatmen und das Chaos umarmen

Die erste Erkenntnis kam schneller als erwartet: Kinder sind Meister darin, jede Planung in den Wind zu schießen. Ich hatte da einen Zeitplan, Mahlzeiten grob durchdacht, Spielideen vorbereitet. Und was macht mein Kind? Fragt alle 20 Minuten, wann Mama wiederkommt, kippt Apfelsaft über das Tablet und entscheidet sich plötzlich, mit dem Laufrad durchs Wohnzimmer zu brettern – während der Hund gleichzeitig versucht, die Frühstücksreste vom Tisch zu klauen.

Aber hey: Statt gegen das Chaos zu kämpfen, hab ich’s umarmt. Wir haben zusammen die „Eisprinzessin“ geschaut (zum dritten Mal an dem Tag), Popcorn zum Mittag gegessen und mit Decken eine Höhle gebaut, die nach zwei Minuten wieder in sich zusammenfiel. Später haben wir sogar mit Gummibärchen Domino gespielt – sehr kurzweilig, sehr klebrig.

Das Beste war: Ich habe irgendwann aufgehört, zu kontrollieren und angefangen, einfach mitzumachen. Und ja, das bedeutete auch, dass das Wohnzimmer am Ende aussah wie ein Indoor-Spielplatz nach dem Weltuntergang. Aber unser gemeinsames Lachen, die Grimassen beim Zähneputzen und das gekicherte „Du bist verrückt, Papa!“ haben das alles wettgemacht.

Papa kann das auch. Anders, aber gut.

Klar, ich mach viele Sachen anders als meine Frau. Die Gute-Nacht-Geschichte dauert bei mir doppelt so lang, weil ich die Hälfte improvisiere und wir mittendrin gemeinsam entscheiden, ob der Drache lieber Zahnarzt oder Pizzabäcker sein will. Beim Anziehen am Morgen gibt’s öfter Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Socken („Barfuß ist doch viel schneller!“). Und die Brotdose für den Kindergarten war beim ersten Mal eher ein kulinarisches Abenteuer – drei Sorten Käse, eine halbe Banane, zwei Kekse und eine olle Gurke, die ich in der Kühlschranktür entdeckt hab.

Aber ich hab gemerkt: Es geht gar nicht darum, alles perfekt zu machen. Sondern darum, da zu sein. Wirklich da zu sein. Mein Kind anzuschauen, statt aufs Handy. Mitzulachen, wenn es Quatsch macht. Mitzutoben, auch wenn mein Rücken danach schreit. Und zu sagen: „Ich hab dich lieb“, auch wenn ich gleichzeitig überlege, wie ich Spaghetti aus dem Teppich bekomme.

Die kleinen Krisen und großen Lacher

Natürlich gab’s auch Momente, die mir kurz das Papa-Herz in die Hose rutschen ließen. Als ich beim Wickeln merkte, dass keine einzige frische Windel mehr im Haus war – und es Sonntagabend war. Oder als mein Kind plötzlich spuckte und ich nicht wusste, ob ich zuerst das Sofa oder das Kind retten soll. (Spoiler: Ich hab das Sofa verloren.)

Dann war da dieser Moment, als mein Kind plötzlich mit meinem Rasierer im Bad stand – inklusive halber Augenbraue weniger. Ich hab’s mit einem Pflaster kaschiert und ihm erzählt, das sei jetzt „superheldenmäßig“. Hat funktioniert. Für genau zwei Minuten.

Aber dazwischen gab’s so viele dieser kleinen Augenblicke, die sich eingebrannt haben. Wie wir zusammen mit Taschenlampe unter der Decke lagen und uns gegenseitig Gruselgeschichten erzählt haben. Wie mein Kind mir erklärte, dass ich der „zweitbeste Papa der Welt“ bin (Platz 1 geht natürlich an den Eisbären-Papa aus dem Buch). Oder wie wir gemeinsam einen Kuchen gebacken haben, bei dem mehr Mehl auf dem Boden als in der Schüssel gelandet ist.

Warum Papazeit manchmal chaotisch, aber wichtig ist

Diese Tage allein mit dem Kind haben mir gezeigt, wie viel in diesen kleinen Momenten steckt. Es ist nicht nur das lustige Herumalbern oder das Improvisieren beim Abendessen. Es ist das Vertrauen, das wächst. Das Gefühl von Sicherheit, das sich zwischen all dem Chaos bildet. Mein Kind hat mich in einer neuen Rolle erlebt – als jemanden, der auch ohne Mama den Laden wuppt. Nicht perfekt, aber mit Herz.

Ich habe auch einen neuen Respekt für meine Frau gewonnen. Für das, was sie im Alltag leistet, was so selbstverständlich wirkt, aber alles andere als leicht ist. Und gleichzeitig hab ich erkannt, dass ich ein verdammt guter Papa sein kann – auf meine Art. Auch wenn ich beim Basteln grundsätzlich den Kleber auf dem Hemd habe.

Fazit: Man wächst an seinen Aufgaben – und über sich hinaus

Am Ende der drei Tage war ich fix und fertig. Aber auch ziemlich stolz. Nicht, weil ich den Haushalt geschmissen oder jeden Wutanfall diplomatisch gelöst hätte. Sondern weil ich meinem Kind das Gefühl geben konnte, dass Papa das kann. Auf seine Art. Mit Müdigkeit unter den Augen und Kakaoflecken auf dem Shirt. Mit Spaghetti auf dem Teppich, Lego unter dem Fuß und einem Herzen, das ein bisschen voller ist als vorher.


Wenn Mama nach Hause kommt und der Nachwuchs sagt: „War cool mit Papa!“, dann hast du alles richtig gemacht. Auch wenn die Pflanzen verdurstet sind, die Waschmaschine drei Tage durchlief und du am Ende doch eine Tiefkühlpizza serviert hast.

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