Papa, du darfst müde sein

Von schlaflosen Nächten, vollen Köpfen und der kleinen Erlaubnis, einfach mal platt zu sein.

Es gibt Tage, da hilft auch der stärkste Kaffee nichts mehr. Du wachst schon gerädert auf – vielleicht, weil du nachts zum dritten Mal das Spucktuch gewechselt hast. Vielleicht, weil dein Kind um 4:57 Uhr entschieden hat, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für eine Kissenschlacht ist. Vielleicht, weil du einfach mal wieder zu viel gleichzeitig im Kopf hast. Was auch immer der Grund ist: Papa, du darfst müde sein.

Müde von allem – nicht nur vom Schlafmangel

Klar, mit kleinen Kindern ist Schlaf ein rares Gut. Aber manchmal ist’s gar nicht die Nacht, die schlaucht. Sondern der ganze Tag. Der ständige Gedankenzirkus. Das Gefühl, dass du nie fertig wirst. Nie alles richtig machen kannst. Immer zwischen To-dos, Windeln und Terminen hängst.

Ich hatte letztens so einen Moment. Ich saß am Küchentisch, das Baby in der Trage, Laptop aufgeklappt, und versuchte, irgendwie zu arbeiten. Im Hintergrund lief „Bobo Siebenschläfer“, die Waschmaschine piepte, mein Handy vibrierte nonstop. Und ich dachte: „Wie soll das eigentlich noch funktionieren, ohne dass ich irgendwann umkippe?“

Diese Erlaubnis, die wir uns selbst nicht geben

Das Verrückte ist: Die meisten von uns wissen, dass sie müde sind. Aber wir gestehen es uns nicht ein. Weil man doch durchhalten muss. Weil andere das auch schaffen. Weil wir nicht der Papa sein wollen, der jammert. Also beißen wir die Zähne zusammen, noch einen Kaffee, noch ein Witzchen – weiter geht’s.

Aber was wäre, wenn wir uns einfach selbst die Erlaubnis geben würden? Die Erlaubnis, müde zu sein. Ohne schlechtes Gewissen. Ohne inneren Richter. Einfach nur mit dem Gedanken: „Ich bin erschöpft. Und das ist okay.“

Müdigkeit macht uns nicht zu schlechteren Vätern

Im Gegenteil. Wenn wir unsere Erschöpfung anerkennen, können wir besser damit umgehen. Wir hören auf, gegen uns selbst zu kämpfen. Und können viel klarer sehen: Was tut mir gut? Was kann ich mir heute zumuten – und was nicht?

Kinder brauchen keine perfekten Väter. Sie brauchen echte Väter. Die auch mal durchhängen. Die ehrlich sind. Die sagen: „Heute kann ich nicht auf den Spielplatz, ich brauch mal kurz ne Pause.“ Und die dann vielleicht mit einem Hörspiel im Bett kuscheln, statt im Matsch zu toben. Beides ist okay.

Kleine Rettungsanker im Alltag

Ich hab für mich ein paar Dinge entdeckt, die helfen. Nicht immer, aber oft.

  • Einmal am Tag einfach 10 Minuten nichts tun – wirklich gar nichts. Kein Handy, kein Wäsche zusammenlegen, kein Denken. Nur da sitzen. Atmen.
  • Abends nicht noch „schnell was wegarbeiten“, sondern bewusst Feierabend machen. Ja, auch wenn der Wäscheberg winkt.

Und manchmal hilft auch ein ehrlicher Satz zur Partnerin oder dem Partner: „Ich bin heute echt durch. Kannst du übernehmen?“ Nicht weil du faul bist. Sondern weil du auf dich aufpasst – und das ist verdammt wichtig.

Müde heißt nicht, dass du schwach bist

Wir sind Generation Verantwortung. Wir wollen präsent sein, liebevoll, engagiert. Wir lesen Ratgeber, gehen auf Elternabende, basteln Laternen. Und dann wundern wir uns, dass wir müde sind?

Hey, das ist normal. Und menschlich. Und mutig. Wer sich kümmert, wer da ist, wer liebt – der wird eben auch mal müde.

Also, lieber Papa: Lass dich nicht von deinem eigenen Anspruch überrollen. Du darfst müde sein. Du darfst kaputt sein. Du darfst auf dich achten. Nicht irgendwann – jetzt.

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