Kapitel 9: Sprüche, die dir garantiert rausrutschen
Wenn der Satz raus ist – und du sofort bereust, dass du ihn gesagt hast

Manchmal sagt man Dinge, die man eigentlich gar nicht so meint. Oder die im Kopf noch witzig klangen – aber beim Kind, Partnerin oder auf dem Spielplatz eher für Augenrollen sorgen. Willkommen im Kapitel der klassischen Papa-Phrasen, die du dir vielleicht besser sparst – und was du stattdessen sagen könntest.
„War doch gar nicht so schlimm.“ – Doch, war es (für dein Kind)
Der Klassiker in Schrammen-Momenten. Du meinst es tröstend. Dein Kind hört: „Stell dich nicht so an.“ Und schwupps ist aus einem kleinen Aua ein emotionaler Vulkanausbruch geworden.
Papa-Tipp: Statt das Gefühl zu bewerten, lieber empathisch sein: „Oh Mann, das tat bestimmt weh. Komm her.“ Du wirst überrascht sein, wie schnell Tränen trocknen, wenn man sie erstmal ernst nimmt.
„Ist das dein Ernst?“ – Meistens ja.
Ob Spielzeug im Kühlschrank oder Nutella im Haar – du stellst diese Frage reflexartig. Und dein Kind? Guckt dich mit großen Augen an, weil es tatsächlich glaubt, dass das gerade eine gute Idee war.
Papa-Tipp: Stell lieber echte Fragen: „Was wolltest du damit machen?“ oder „Wie kam das denn dahin?“ – so bleibst du neugierig statt genervt. Und manchmal erfährst du sogar ganz logische Erklärungen.
„Weil ich es sage!“ – Die pädagogische Bankrotterklärung
Manchmal hat man keine Lust mehr zu diskutieren. Aber dieser Satz ist meist das Ende jeder Beziehung auf Augenhöhe. Und Kinder merken das.
Papa-Tipp: Besser: Kurz erklären, warum etwas wichtig ist – altersgerecht und knapp. „Wir ziehen jetzt die Jacke an, weil es draußen kalt ist und ich nicht will, dass du krank wirst.“ Klingt nach viel? Ist in 5 Sekunden gesagt und bringt mehr als jedes Machtwort.
„Ich zähl bis drei…“ – Und dann?
Die berühmte Papa-Drohung, bei der niemand so richtig weiß, was nach „drei“ passiert. Auch du nicht. Und irgendwann zählt dein Kind einfach mit – aus Langeweile.
Papa-Tipp: Wenn du Konsequenzen ankündigst, dann nur solche, die du auch wirklich umsetzt. Und zähle nicht – handle. Dein Kind versteht klare Regeln besser als unklare Countdown-Dramen.
Wir alle sagen mal Unsinn – aus Stress, Müdigkeit oder Gewohnheit. Wichtig ist nicht, perfekt zu sein, sondern offen für Veränderung. Und wenn dir doch mal was rausrutscht: Entschuldige dich. Kinder lernen am meisten durch dein Verhalten – nicht durch deine Ansagen. In Kapitel 10 zeigen wir dir, wie du mit Humor jede Papa-Panne zu einer Heldengeschichte machst. Bereit für die Kür?