Wenn du mir vor ein paar Jahren gesagt hättest, dass ich mal barfuß durch den Sand laufe, während draußen Minusgrade herrschen – ich hätte dich ausgelacht. Aber genau das ist passiert. Und zwar im Tropical Islands, einem Ort, der irgendwie alles hat: Urlaubsfeeling, Abenteuer, Rutschen, Entspannung – und eine ganz eigene Zeitrechnung, die sich irgendwo zwischen „Ach, noch eine Runde!“ und „Schon wieder Abend?“ bewegt.
Ich war mit meiner Tochter dort. Papa-Kind-Tag deluxe. Kein Alltagsstress, kein „Papa, wann gehen wir wieder?“ – sondern: „Papa, bleibst du noch eine Runde im Wasser mit mir?“ Und wie ich geblieben bin. Hier kommt mein ehrlicher, alltagstauglicher Erfahrungsbericht für dich – mit allem, was du über Tropical Islands wissen musst, wenn du mit deinem Kind unterwegs bist.
Anfahrt & Ankommen: Der erste Eindruck zählt
Das Tropical Islands liegt in Brandenburg, rund 60 Kilometer südlich von Berlin. Also gut erreichbar – auch mit dem Zug. Wir sind mit dem Auto gefahren, was ich mit Kind echt empfehlen kann. Flexibel, keine Umsteige-Stresserei und das Parkhaus direkt an der Anlage ist groß genug, auch an gut besuchten Tagen.
Und dann steht man da – vor dieser riesigen Halle, einem ehemaligen Luftschiffhangar. Das Ding ist so riesig, dass man sich fast wie ein Mini-Mensch vorkommt. Drinnen dann direkt das Kontrastprogramm: Warm, tropisch, grün. Es riecht nach Wasser und Sonnencreme. Und ja, mein Papa-Herz hat kurz einen Hüpfer gemacht. Urlaub in der Nase, mitten im Februar.
Umziehen & Orientierung: Papa im Bikini-Dschungel
Die Umkleiden sind sauber, gut organisiert und mit Schließfächern ausgestattet. Ich hab gelernt: lieber nicht zu viel mitnehmen. Badehose, Handtuch, Wasserflasche – fertig. Alles andere brauchst du erst mal nicht. Mein Kind war natürlich sofort bereit zum Reinspringen – Orientierung war also Papas Job.
Es gibt große Hinweisschilder und einen Übersichtsplan, aber mal ehrlich: Die Kinder zieht’s sowieso direkt zur Lagune oder in den Dschungel. Ich bin dann halt hinterher. Papa-Modus: an.
Die tropische Erlebniswelt: Mehr als nur plantschen
Die tropische Welt ist in verschiedene Bereiche gegliedert. Und jeder ist ein kleines Highlight für sich:
Die Südsee: Hier gibt’s echten Sandstrand, warmes Wasser, Palmen und Liegestühle. Wenn du mal für fünf Minuten das Gefühl von Karibikurlaub willst – hier bist du richtig. Mein Kind hat sofort angefangen, Sandburgen zu bauen. Ich hab daneben gechillt – barfuß, im Februar.
Die Lagune: Ein bisschen verwinkelter, mit Felsen, Wasserfällen und sogar einem Whirlpool. Wir haben hier ewig geplanscht. Man kann auch unter einem kleinen Wasserfall durchschwimmen – meine Tochter hat das mindestens zehnmal gemacht, weil’s „magisch“ ist.
Der Regenwald: 50.000 Pflanzen, tropische Geräusche und ein kleiner Entdeckerpfad. Ideal für eine Pause vom Wasser – oder wenn du deinem Kind ein bisschen Natur nahebringen willst, ohne gleich ein Buch aufzuschlagen. Die Schmetterlinge flattern durch die Luft und überall gibt’s was zu entdecken.
Kinderclub Tropino: Für uns war das der Hit am Nachmittag. Klettern, rutschen, toben – ohne nass zu werden. Hier können die Kids sich richtig austoben, während du vielleicht mal durchschnaufst oder ein stilles Wasser genießt.
Die Rutschenwelt: Papa fliegt (fast)
Klar, die Wasserrutschen dürfen nicht fehlen. Und hier gibt’s einiges! Für die Kleineren gibt’s eigene Kinderrutschen mit weichem Wasserlandebecken. Für Größere – und mutige Papas – gibt’s die Turborutsche, bei der ich kurz dachte, ich verliere die Badehose. Mein Kind hat mich gefeiert – ich war der Held des Tages.
Besonders zu empfehlen: Die Reifenrutsche. Gemeinsam auf dem Doppelreifen, lachen bis der Bauch wehtut. Und ja, man wird dabei richtig nass. Aber das gehört ja dazu.
Das Außenareal Amazonia: Wenn du im Sommer kommst, ist Amazonia ein Muss. Dort gibt’s ein echtes Wellenbad, Strömungskanal, große Liegewiesen und sogar eine Schwimmlagune mit Massagedüsen. Alles draußen – aber tropisch warm beheizt. Du kannst draußen schwimmen, während um dich herum der Wasserdampf aufsteigt. Und wenn das nicht wie Urlaub klingt, weiß ich auch nicht.
Essen & Trinken: Tropen machen hungrig
Nach all dem Toben knurrt der Magen. Im Tropical Islands gibt’s mehrere Restaurants und Snackbars. Preislich eher Freizeitpark-Niveau, geschmacklich aber wirklich okay. Wir hatten Pizza und eine Portion Pommes – Klassiker, funktioniert immer.
Tipp: Wenn du sparen willst, nimm ein paar Snacks und Wasser mit. Das ist erlaubt, solange du’s nicht mit einem Bollerwagen voller Picknickkörbe übertreibst. Und eine kleine Naschpause auf dem Liegestuhl macht die Kinder genauso glücklich wie ein großes Menü.
Wellness für Papa? Jein.
Theoretisch kannst du dich auch im Spa massieren lassen oder in die Sauna gehen. Praktisch? Wenn du allein mit Kind da bist: schwierig. Es gibt einen Family-Wellness-Bereich, aber so richtig abschalten ist eher was für zwei Erwachsene oder eine größere Gruppe, wo man sich mal abwechseln kann. Für mich war das Wellness genug: Liegestuhl, nasse Haare, glückliches Kind.
Übernachtung: Zelten unterm Palmenhimmel
Wir haben nicht übernachtet, aber ich hab’s mir angeschaut. Es gibt Zelte und kleine Lodges direkt in der Halle. Stell dir vor, du wachst auf, trittst barfuß aus dem Zelt und stehst mitten in den Tropen. Hammer! Es gibt auch einen Außenbereich mit richtigen Mobilheimen – ideal, wenn du zwei oder mehr Tage bleiben willst.
Für einen Tagesausflug reicht die Zeit aber locker. Wir waren über acht Stunden dort – und hätten trotzdem noch weitermachen können.
Aktivitäten für jedes Alter: Was geht wann?
Tropical Islands ist nicht nur für Kindergartenkinder spannend. Auch Teenies finden hier ihren Spaß. Die großen Rutschen, das Wellenbad im Außenbereich (Amazonia) und das Angebot an Sportaktivitäten wie Beachvolleyball oder Minigolf sind genau das Richtige für ältere Kids.
Für die Kleineren ist die Lagune ein Traum, und der Tropino-Kinderclub sorgt für Unterhaltung mit gut geschultem Personal. Als Papa kannst du je nach Alter des Kindes gut entscheiden, ob du mitmachst, zuschaust – oder dich auch mal für 20 Minuten aufs Handtuch legst.
Was du einpacken solltest: Die kleine Papa-Packliste
- 2 Badehandtücher pro Person (eins zum Liegen, eins zum Abtrocknen)
- Badeschuhe oder Flip-Flops (der Boden kann rutschig sein)
- Wechselklamotten für den Heimweg
- Wasserdichte Handyhülle (für Fotos im Wasserbereich)
- Snacks & Wasserflasche (erspart Wartezeit und Geld)
- Kleine Spielzeuge oder Bücher für Pausenphasen
- Plastikbeutel für nasse Kleidung
Wann lohnt sich ein Besuch besonders? Jahreszeiten-Check
Der Vorteil am Tropical Islands: Es ist wetterunabhängig. Im Winter ist’s besonders magisch – draußen Schnee, drinnen 28 Grad und Palmen. Im Sommer dagegen lockt der Außenbereich „Amazonia“ mit echtem Wellenbad, Liegewiesen und noch mehr Platz zum Toben.
Unter der Woche, außerhalb der Ferienzeiten, ist es am entspanntesten. Am Wochenende und in den Ferien wird’s schnell voll – was auch bedeutet: mehr Wartezeiten, weniger freie Liegen. Mein Tipp: Früh da sein (am besten direkt zur Öffnung) und erst gegen Abend fahren. Dann hast du das Beste aus beiden Welten.
Papa-Fazit: Lohnt sich das Tropical Islands?
Definitiv, ja! Für uns war es einer der schönsten Tagesausflüge seit Langem. Es ist ein bisschen wie eine kleine Auszeit vom Alltag – ohne dass du dafür weit weg musst oder lange planen musst.
Ja, es kostet etwas mehr als das Hallenbad um die Ecke. Aber du bekommst dafür auch deutlich mehr: Abenteuer, Entspannung, gemeinsames Lachen, Erinnerungen. Und ganz ehrlich – wenn du am Abend in glückliche, müde Kinderaugen schaust und deine eigenen Schultern angenehm vom Toben schmerzen, dann weißt du: Der Tag war es wert.
Ein Extra-Lob gibt’s auch für das Personal. Freundlich, hilfsbereit, kinderlieb – sowas macht einen Riesenunterschied, gerade wenn du mit Kids unterwegs bist.
Mein persönlicher Magic-Moment
Es war dieser eine Moment, kurz vor Schluss. Die Halle wurde langsam leerer, die Lichter wurden wärmer, und meine Tochter und ich lagen noch ein letztes Mal im flachen Wasser der Lagune. Wir haben einfach in die Palmen über uns geschaut, die Musik plätscherte leise, und sie hat gesagt: „Papa, das war der schönste Tag seit langem.“
Da war’s dann auch mir kurz egal, wie viele Handtücher ich nachher waschen musste.