Papa-KolumnePapa-Fails mit LerneffektWie ich das Babyöl mit der Wundcreme verwechselt habe

Wie ich das Babyöl mit der Wundcreme verwechselt habe

Ein schmieriger Fehler mit glitschigen Folgen – und warum ich trotzdem drüber lachen kann.

Es gibt Momente im Papa-Leben, da wünschst du dir einfach einen Undo-Button. Oder wenigstens jemanden, der dich im entscheidenden Moment davon abhält, Babyöl auf wunde Stellen zu schmieren. Tja. Hatte ich nicht. Dafür hatte ich aber einen Wickeltisch, ein schreiendes Baby, zu wenig Schlaf und zwei Tuben, die verdammt gleich aussahen.

Das war der Beginn einer kleinen Katastrophe mit großer Rutschgefahr. Und eines dieser Erlebnisse, bei denen du schon beim Erzählen spürst, wie sich alle anderen Väter gleichzeitig an die Stirn fassen und sagen: „Oh ja, das hätte mir auch passieren können.“

Der Morgen, an dem alles zu viel war

Es war einer dieser Tage, an denen alles gleichzeitig passiert. Die Nacht war mies. Baby wollte alle zwei Stunden was trinken, meine Frau war völlig gerädert, ich war stolz wie Oskar, dass ich endlich mal das morgendliche Wickeln übernehmen wollte. Dachte ich zumindest.

Das Baby hatte einen roten Po. Also nicht einfach nur leicht gerötet, sondern richtig „Oh Gott, da muss was drauf!“-Alarmstufe Rot. Ich war wild entschlossen, das Problem zu lösen. Ich schnappte mir das Baby, Leggings runter, Windel auf – und dann der Griff zur Tube. Dachte: „Klar, die hier. Die nehm ich immer.“


Ich drückte einen ordentlichen Klecks auf die Fingerspitzen. Verteilte. Arbeitete das Ganze gründlich ein. Und wunderte mich noch, warum es sich so leicht auftragen ließ. So ölig. So… flüssig.

Der Moment der Erkenntnis

Ich schaute auf die Tube.

Babyöl.

Nicht die Wundschutzcreme. Nicht die, die eine dicke, schützende Schicht bildet. Nein. Das gute, duftende, sanfte Babyöl, das man zum Massieren nimmt. Oder für diese Wellnessmomente, die man als Papa eh nur aus Werbeclips kennt.

Ich stand da. Mit ölig glänzenden Fingern. Ein glitschiges Baby vor mir, das mich anstarrte wie: „Echt jetzt, Papa?“ Und ich musste lachen. Kurz. Laut. Und dann seufzen. Denn das war nicht mehr zu ändern. Der Popo glänzte wie frisch gewachst, mein Stolz lag irgendwo zwischen Feuchttüchern und versautem Body.

Die Folgen waren… nun ja, flutschig

Ich dachte mir: „Okay, halb so wild. Machste halt nochmal neu.“ Also nochmal abgewischt, diesmal die richtige Tube genommen, vorsichtig eine neue Windel untergeschoben – und BÄM! Baby hat sich weggedreht. Wie ein nasser Fisch auf der Theke. Mein kleiner glitschiger Aal.

Ich hatte keine Chance. Das Baby war komplett ölig, die Wickelunterlage ein Schlachtfeld. Ich versuchte mit einem Tuch irgendwie Halt zu bekommen, gleichzeitig rief meine Frau aus dem Schlafzimmer: „Alles okay?“ Ich: „Jaaa! Also… fast!“

Die nächste Viertelstunde bestand aus verzweifelten Versuchen, das Baby in der Mitte zu fixieren, ohne dass es dabei vom Tisch gleitet oder ich ausrutsche. Ich war inzwischen schweißgebadet, die Frisur zerstört, der Body des Babys von unten bis oben verklebt – und ich war zu stolz, Hilfe zu holen.

Mama kam – und die Welt war kurz wieder heil

Irgendwann kam meine Frau dann doch schauen. Sie sah mich. Sie sah das Baby. Sie sah die Tube. Und sie wusste. Sie sagte nichts. Kein Vorwurf. Nur ein Kopfschütteln und dieses müde, liebevolle Lächeln, das man nur als Mama hinbekommt.

Sie schnappte sich das Baby, tupfte, wischte, cremete – diesmal richtig – und flüsterte dem Kind zu: „Papa meint’s gut, mein Schatz. Er lernt noch.“

Ich stand daneben, wusch mir die Hände zum vierten Mal und fragte mich, wie es sein kann, dass Wundcreme und Babyöl in fast identischen Tuben daherkommen. Wer denkt sich sowas aus? Und warum steht das Wort „Öl“ so winzig auf der Vorderseite, als wolle es sich extra verstecken?

Warum dieser Fail trotzdem wichtig war

Ja, ich hab’s verkackt. Komplett. Aber ich hab’s versucht. Ich wollte helfen. Ich wollte entlasten. Und ich hab dabei gelernt:

  1. Immer zweimal lesen, bevor man etwas auf Babyhaut schmiert.
  2. Öl und Creme fühlen sich wirklich unterschiedlich an. Eigentlich.
  3. Fehler gehören dazu – auch die peinlichen, schmierigen, glitschigen.

Und weißt du was? Ich bin sogar ein bisschen stolz auf diesen Moment. Weil er echt war. Weil er zeigt, dass man auch mal daneben greifen darf, solange man bereit ist, drüber zu lachen und es beim nächsten Mal besser zu machen.

Der Alltag als Lernkurs

Vatersein ist wie ein täglicher Intensivkurs ohne Pause. Du wirst ins kalte Wasser geschmissen und lernst schwimmen, während du versuchst, nicht unterzugehen – und nebenbei sollst du auch noch gut aussehen, funktionieren, mitdenken und fühlen.

Kein Wunder, dass man da mal eine Tube verwechselt. Oder eine Windel falschrum anzieht. Oder den Body verkehrt herum zuknöpft. (Schon passiert. Sogar mehrfach.) Oder man das Baby anzieht, um dann festzustellen, dass man die Windel vergessen hat. Komplett. Auch erlebt.

Aber all das gehört dazu. Und genau das macht es so besonders. Weil du an diesen kleinen Fails wächst. Weil sie dir zeigen, dass du am Start bist. Dass du versuchst, ein guter Papa zu sein – auch wenn’s manchmal eher nach Slapstick aussieht.

Noch mehr Chaos gefällig?

Ich erinnere mich an den Nachmittag, als ich dachte: „Ich kann das Kind wickeln, während ich telefoniere.“ Ja, war keine gute Idee. Ergebnis: Ich sagte einem Kunden am Telefon ganz selbstverständlich: „Moment, ich mach gerade den Popo sauber…“ Schweigen. Dann: „Ich ruf später nochmal an.“

Oder dieser legendäre Moment im Café, als ich ganz stolz war, die Wickeltasche ohne Hilfe gepackt zu haben. Stolz bis zu dem Moment, als mein Kind auf dem Wickeltisch lag – und ich feststellte, dass ich keine Windeln dabei hatte. Dafür aber drei Lätzchen, zwei Rasseln und eine Packung Dinkelkekse. Immerhin.


Diese Geschichten machen das Vatersein nicht leichter, aber echter. Und irgendwann ist es nicht mehr peinlich – sondern einfach nur lustig. Weil man merkt: Ich bin nicht allein. Die anderen Papas tappen auch regelmäßig in die selben Fallen. Und wir erzählen uns dann beim nächsten Kita-Fest davon – und lachen gemeinsam.

Der Moment danach

Später saßen wir zu dritt auf dem Sofa. Das Baby schlief. Ich hatte einen Kaffeefleck auf dem Shirt, meine Frau sah aus wie nach einem Mini-Marathon – und wir beide grinsten uns an.

Ich sagte: „Beim nächsten Mal mach ich’s besser.“

Sie sagte: „Oder du fragst einfach vorher.“

Und ich dachte: Genau das ist Familie. Fehler machen, lernen, weitermachen. Und dazwischen einfach ein bisschen lachen. Und sich bewusst machen: Jeder noch so ölige Papa-Fail ist auch ein Zeichen dafür, dass man mitmacht. Dass man Teil des Chaos ist. Und das ist verdammt viel wert.

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