Geld & OrganisationPapa spart – clevere FinanztippsWarum ich lieber repariere als neu kaufe

Warum ich lieber repariere als neu kaufe

Wie ich als Papa gelernt habe, dass Kleben, Schrauben und Tüfteln nicht nur Geld spart – sondern Geduld, Stolz und echte Papa-Momente schafft

Früher war ich der Typ: Kaputt ist kaputt. Neues her, fertig. Aber irgendwann – zwischen Spielzeugreparaturen, quietschenden Fahrrädern und wackeligen Küchenstühlen – hab ich gemerkt: Da steckt mehr drin. Mehr als nur Sparpotenzial. Mehr als nur Nachhaltigkeit. Da steckt was für mich als Papa drin. Eine Haltung. Ein Moment. Ein „Guck mal, Papa hat’s repariert.“

In diesem Artikel erzähle ich dir, warum ich heute lieber zum Schraubenzieher greife als zur Kreditkarte. Was ich daraus gelernt habe. Wie’s manchmal schiefgeht – und warum es sich trotzdem jedes Mal lohnt.

Wenn kaputt plötzlich wertvoll wird

Es fing mit einem Feuerwehrauto an. Nicht irgendeins – sondern das Feuerwehrauto. Rotes Plastik, laute Sirene, ausklappbare Leiter. Mein Sohn hatte es zum dritten Geburtstag bekommen und liebte es heiß und innig. Bis es eines Tages mit lautem „Klack!“ auf die Fliesen knallte. Ein Rad ab, die Leiter verbogen, ein Drama.

Ich war kurz davor, das Ding in die Tonne zu werfen. „Komm, wir bestellen ein neues.“ Doch mein Sohn schaute mich nur mit großen Augen an und sagte: „Kannst du das reparieren, Papa?“

Und da war sie, diese Frage. Sie traf mich härter als gedacht. Natürlich hätte ich „Nein“ sagen können – aber ich sagte: „Ich versuch’s.“

Mit Sekundenkleber, zwei Zahnstochern und einer gefühlten Stunde Geduld haben wir es gemeinsam geschafft. Das Rad hielt wieder. Die Leiter war nicht perfekt, aber funktionstüchtig. Und mein Sohn? Der hat mich angesehen, als wär ich der Held des Tages.

Reparieren schafft Verbindung – nicht nur zu Dingen

Seitdem sehe ich kaputte Sachen anders. Nicht als Ärgernis, sondern als Chance. Zum Beispiel, wenn die Schublade im Kinderzimmer klemmt. Früher hätte ich geschimpft. Heute setze ich mich hin, schraube die Führung nach, zeige meinem Kind, wie das geht.

Und das ist der Punkt: Es geht nicht nur ums Reparieren an sich. Es geht darum, gemeinsam etwas zu retten. Es geht um Geduld, um Ausprobieren, um Scheitern und Weitermachen. Mein Kind sieht: Papa gibt nicht gleich auf. Papa versucht, was zu retten ist. Und ganz nebenbei lernt es: Dinge haben Wert. Auch wenn sie Macken haben.

Der Werkzeugkasten als Papa-Kompetenzzentrum

Ich geb’s zu: Mein Werkzeugkasten war früher eher Deko als ernsthaft im Einsatz. Ein paar Schraubenzieher, ein Hammer, das übliche Chaos. Heute ist das anders. Ich hab mir mit der Zeit ein kleines Reparaturarsenal zugelegt:

  • Bitsatz mit allen möglichen Schraubköpfen
  • Sekundenkleber (immer in Reserve!)
  • Kabelbinder (Allzweckwaffe!)
  • Isolierband, Schrauben, Nägel, Holzleim
  • Multitool, Lupe, kleine Taschenlampe

Und weißt du was? Ich fühl mich damit gut. Nicht wie der Super-Handwerker – aber wie ein Papa, der weiß, wo der 6er-Inbusschlüssel liegt. Und das ist mehr, als ich jemals von mir gedacht hätte.

Kinder lernen durch Zuschauen (und Mitmachen!)

Einer der schönsten Momente war, als meine Tochter mit fünf Jahren sagte: „Papa, ich glaube, meine Puppe braucht auch eine Reparatur.“ Das Bein war lose, der Arm abgefallen. Statt zu jammern, holte sie Pflaster, Klebeband und begann zu „operieren“.

Und ich dachte: Jackpot. Nicht, weil sie es perfekt gemacht hätte – sondern weil sie wollte, es zu reparieren. Weil sie gesehen hatte: Man kann es wenigstens versuchen. Und manchmal klappt’s.

Heute fragt sie: „Brauchen wir den großen Schraubenzieher oder den kleinen?“ Wenn das kein Papa-Goldmoment ist, weiß ich auch nicht.

Reparieren spart nicht nur Geld – sondern nerven

Klar, das finanzielle Argument ist offensichtlich: Wenn ich etwas repariere, muss ich es nicht neu kaufen. Das spart Geld – logisch. Aber weißt du, was noch besser ist? Kein Stress mit Rücksendungen, Lieferzeiten oder stundenlangem Suchen nach dem richtigen neuen Teil.

Beispiel: Unser Wasserkocher gab keinen Mucks mehr von sich. Statt sofort loszurennen, hab ich ihn aufgeschraubt (ja, ich weiß, Elektrik – immer mit Vorsicht!). Die Kontakte waren verschmutzt. Ein bisschen Reinigungsalkohol, etwas Geduld – und das Ding funktioniert wieder.

Gespart: 30 Euro. Und Nerven. Und ein weiteres Gerät auf dem Müll.

Nachhaltigkeit zum Anfassen – nicht zum Predigen

Ich halte keine Vorträge über Nachhaltigkeit. Aber ich lebe sie – durch diese kleinen Dinge. Wenn mein Kind sieht, dass der kaputte Rucksack nicht sofort ersetzt wird, sondern dass Papa die Naht flickt, dann merkt es: Dinge sind nicht sofort Müll, nur weil sie nicht mehr „neu“ sind.

Diese Haltung wächst still und leise. Kein erhobener Zeigefinger, kein Moral-Gedöns. Sondern einfach durch’s Vorleben.

Und irgendwann sagt mein Sohn: „Warum kaufen wir das nicht gebraucht?“ Und ich denk: Yes. Genau darum.

Wenn’s nicht klappt – gehört dazu

Natürlich geht nicht alles glatt. Ich hab schon Spielzeug verschlimmbessert, Stuhlbeine endgültig abgebrochen und eine Uhr komplett zerlegt – ohne sie je wieder zusammenzubekommen. Und ja, das nervt.

Aber weißt du was? Auch das ist okay. Weil mein Kind dann sieht: Papa ist auch kein Zauberer. Manchmal klappt’s, manchmal nicht. Aber er hat’s versucht. Und oft ist allein das schon genug.

Und manchmal wird aus der missglückten Reparatur ein kreatives Upcycling-Projekt. Aus der zerlegten Uhr wird ein Bild mit Zahnrädern. Aus dem zerbrochenen Bilderrahmen ein neuer für das Bastelregal. Es gibt keine echten Fehler – nur neue Ideen.

Werkstatt-Momente statt Online-Shopping

Wenn ich heute mit meinem Kind an einem alten Spielzeug schraube oder einen wackeligen Stuhl repariere, dann ist das unsere Zeit. Da reden wir, da lachen wir, da flucht auch mal einer – aber es ist echt. Viel echter als das zehnte Paket vom Online-Shop.

Ich bin kein Gegner von Neuem. Manchmal muss man Dinge ersetzen. Aber ich bin ein Fan davon, es zuerst mal selbst zu versuchen. Weil genau da diese Papa-Momente entstehen: Die kleinen, stillen, wertvollen. Zwischen Schraube und Klebstoff. Zwischen Frust und Stolz.

Die Repa-Ecke – unser Familienprojekt

Mittlerweile haben wir sogar eine kleine „Reparatur-Ecke“ im Keller. Da steht ein alter Tisch, darüber hängen Haken mit Werkzeug. Ein Sammelkarton mit Dingen, die „warten“. Und ein Zettel: „Papa & Co reparieren hier.“

Manchmal kommt auch der Nachbarsjunge mit seinem kaputten Roller. Oder meine Partnerin mit dem störrischen Staubsaugeraufsatz. Es ist ein kleiner Ort geworden, wo Hilfe statt Wegwerfen die Regel ist.

Und weißt du was? Manchmal sind da mehr Gespräche, als an jedem Esstisch. Weil Schrauben verbindet. Im wahrsten Sinne.

Mein Fazit: Reparieren ist mehr als nur Sparen

Ich repariere heute nicht mehr nur, weil ich Geld sparen will. Ich repariere, weil ich damit etwas vermittle. Eine Haltung. Eine Verbindung. Eine Wertschätzung für Dinge – und für die Zeit, die wir gemeinsam investieren.

Es muss nicht perfekt sein. Es muss nicht professionell sein. Es muss einfach nur ehrlich sein.

Wenn du mich also fragst, warum ich lieber repariere als neu kaufe – dann ist die Antwort: Weil es sich richtig anfühlt. Weil ich als Papa dadurch wachse. Und weil ich meinem Kind damit etwas mitgebe, das auf keiner Rechnung steht – aber verdammt wertvoll ist.

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