Versicherungen – allein das Wort klingt schon nach grauen Ordnern, endlosen Vergleichsseiten und einer inneren Stimme, die flüstert: „Mach ich später.“ Ich war genau da. Zwischen Windelwechsel und Wocheneinkauf, irgendwo zwischen Alltag und „Ich müsste echt mal…“ Aber irgendwann saß ich mit einem Kaffee am Küchentisch und hab’s durchgezogen: Versicherungen checken. Und weißt du was? Es war gar nicht so schlimm. Hier kommt mein Erfahrungsbericht – ehrlich, alltagstauglich und mit ein paar Spartipps, die du garantiert sofort umsetzen kannst.
Warum ich überhaupt angefangen habe
Es war eigentlich kein großer Moment. Kein Wasserschaden, kein Autounfall. Einfach nur ein Brief mit einer Beitragserhöhung für meine Haftpflicht. Und ich dachte mir: „Wenn die das einfach so machen können – was mach ich da eigentlich seit Jahren mit?“
Dazu kam dieses diffuse Gefühl, dass man einfach nicht den Überblick hat. Gerade als Familie mit Kindern wird das Thema Sicherheit plötzlich wichtiger – und wenn du ehrlich bist, willst du doch im Notfall nicht sagen müssen: „Hätten wir mal…“
Also hab ich mir eine Liste gemacht. Versicherungen, die wir haben. Versicherungen, die wir vielleicht brauchen. Und solche, die irgendwo zwischen „Was war das nochmal?“ und „Braucht das wirklich jemand?“ lagen. Und dann: Rechner auf, Kaffee dazu – und rein ins Abenteuer. Ich wollte nicht länger im Nebel stochern. Ich wollte Klarheit. Und die gab’s tatsächlich. In kleinen, aber wichtigen Schritten.
Die Bestandsaufnahme – was haben wir überhaupt?
Ich hab einfach mal alle Ordner und E-Mail-Postfächer durchwühlt. Ergebnis:
- Haftpflichtversicherung (gut und wichtig – aber deutlich zu teuer)
- Hausratversicherung (okay, aber die Konditionen waren uralt)
- Rechtsschutzversicherung (wurde damals „mitverkauft“, aber kaum genutzt)
- Berufsunfähigkeitsversicherung (läuft, aber keine Ahnung, ob die Summe reicht)
- Unfallversicherung fürs Kind (klang sinnvoll, war aber doppelgemoppelt)
- Kfz-Versicherung (unbedingt optimierungsbedürftig!)
- Risikolebensversicherung (ein echter Schutzanker, falls mir mal was passiert)
- Auslandskrankenversicherung (hätte ich fast vergessen, aber superwichtig im Urlaub)
Und dann kamen die Fragen: Brauchen wir das alles? Gibt’s das auch günstiger? Und was ist eigentlich mit Zahnzusatz, Pflege und Co.?
Was mir dabei auffiel: Viele Verträge hatte ich vor Jahren abgeschlossen – zu einer ganz anderen Lebenssituation. Keine Kinder, keine Immobilie, ganz andere Prioritäten. Aber niemand sagt einem ja: „Hey, Zeit für ein Versicherungs-Update!“
Mein Prinzip: Nicht alles, aber das Richtige
Ich bin kein Versicherungsberater – aber ich bin Papa. Und ich weiß: Sicherheit ist gut, aber nur, wenn sie nicht zum finanziellen Klotz wird. Also hab ich gelernt: Es geht nicht darum, alles zu haben. Sondern das, was wirklich zu dir, deiner Familie und deinem Leben passt.
Ich hab mir zu jeder Versicherung drei Fragen gestellt:
- Brauchen wir das?
- Ist das aktuell?
- Gibt’s das besser oder günstiger?
Das klingt simpel – hat aber geholfen, unnötige Verträge zu entlarven. Zum Beispiel die private Unfallversicherung fürs Kind. War überflüssig, weil wir sowieso durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert sind – zumindest, solange die Kids im Kindergarten, in der Schule oder auf dem Weg dahin sind.
Und genau so bin ich weiter vorgegangen – mit einem Mix aus Bauchgefühl, Recherche und gesundem Menschenverstand. Ich hab mich nicht verrückt machen lassen von all den „Du musst unbedingt…“-Tipps, sondern gefragt: Was brauchen wir?
So hab ich die richtigen Versicherungen gefunden
Ich hab mich nicht durch 30 Vergleichsportale gleichzeitig gequält. Sondern:
- Ein oder zwei seriöse Vergleichsseiten rausgesucht (z. B. Stiftung Warentest, Verivox, Check24)
- Bewertungen gelesen (nicht nur Sterne, sondern auch die Kommentare)
- Erfahrungsberichte von anderen Familien angeschaut
- Und am Ende: Immer nochmal bei der Versicherung direkt geguckt – denn manchmal ist es dort günstiger als über den Vergleichsrechner
Ein paar Erkenntnisse:
- Haftpflicht: ein Muss! Aber es lohnt sich, die Familie mit einzuschließen und auf Leistungshöhe zu achten (z. B. bei Gefälligkeitsschäden oder Mietsachschäden).
- Hausrat: nur dann, wenn man wirklich teures Zeug zu Hause hat oder in einer Region mit hoher Einbruchquote lebt. Sonst reicht oft ein Basis-Schutz.
- Rechtsschutz: Wenn du Kinder hast, kann das beim Thema Schule, Nachbarschaft oder Online-Käufe sinnvoll sein – aber nicht für jeden nötig. Und unbedingt prüfen, ob Wartezeiten gelten.
- Berufsunfähigkeit: Mega wichtig – aber auch teuer. Da lohnt sich die Beratung wirklich. Und: Früh abschließen spart oft riesig.
- Kfz: jährlich vergleichen ist Pflicht. Ich hab durch den Wechsel knapp 400 Euro im Jahr gespart. Ohne Abstriche beim Schutz.
- Zahnzusatz: Gerade bei Kindern mit Kiefer-Thematik ein echter Segen – viele Kassen zahlen da fast nichts.
- Reisekrankenversicherung: kleines Geld, große Wirkung. Schon oft genutzt.
Mein größter Aha-Moment: Versicherungen kann man kündigen!
Klingt komisch, oder? Aber ich dachte immer, ich sei da irgendwie festgenagelt. Bis ich mal nachgelesen hab, wann und wie ich kündigen kann. Ergebnis: Vieles ist jährlich kündbar, anderes bei Beitragserhöhung oder Änderung der Lebensumstände (z. B. Nachwuchs, Umzug, Jobwechsel).
Und weißt du, was richtig gut tut? Ein unnötiger Vertrag weniger im Monat. Weniger Abbuchungen, weniger Papierkram, weniger Stress.
Ich hab einen Kalender-Eintrag gemacht: Einmal im Jahr „Versicherungs-Check“. Klingt langweilig – spart aber bares Geld. Und gibt ein ziemlich gutes Gefühl. Man fühlt sich plötzlich ein Stück erwachsener – ohne dass man dabei den Humor verliert.
Was ich beibehalten habe – und warum
Einige Versicherungen hab ich nicht nur behalten, sondern sogar aufgestockt oder optimiert:
- Die Haftpflicht läuft jetzt über einen Familientarif mit besseren Leistungen
- Bei der BU hab ich den Schutz angepasst, damit im Ernstfall genug da ist
- Die Risikolebensversicherung bleibt – sie ist mein „was-wäre-wenn“-Backup für die Familie
- Zahnzusatz und Pflegeversicherung hab ich neu dazu genommen
Dazu hab ich für mich festgelegt: Keine Versicherungen mehr, nur weil sie „gerade im Trend“ sind. Cyber, Handy, Glasbruch – das klingt alles schick, aber braucht kein Mensch, der seine Geräte halbwegs gut behandelt.
So behalte ich den Überblick – ohne Excel-Monster
Ich hab mir eine einfache Übersicht gebaut:
- Welche Versicherung
- Wofür ist sie da?
- Was kostet sie?
- Wann ist Stichtag/Kündigungsfrist?
- Laufzeit / automatische Verlängerung?
Das Ganze liegt als Notiz in der Cloud – meine Frau hat Zugriff, ich kann’s überall checken. Wenn ein Vertrag ausläuft oder angepasst wird, aktualisiere ich das. Keine Zettelwirtschaft mehr. Und das Beste: Ich muss nicht mehr jedes Mal von vorn anfangen.
Ich hab sogar eine farbliche Markierung eingeführt: Rot = prüfen/kündigen, Gelb = läuft demnächst aus, Grün = passt. Klingt nerdig – funktioniert aber bestens.
Spartipps für Papas mit wenig Zeit (und wenig Lust)
- Verträge jährlich checken – ein fixer Termin im Kalender reicht.
- Vergleichen lohnt sich wirklich – aber nicht übertreiben. Zwei gute Quellen genügen.
- Beratung holen ist kein Zeichen von Schwäche – besonders bei BU, Pflege oder Altersvorsorge.
- Keine Angst vor Kündigung – lieber wechseln und sparen. Kündigungsvorlagen gibt’s im Netz.
- Nicht jeder Hype ist notwendig – kritisch bleiben bei Zusatzpolicen.
- Beitragserhöhungen prüfen – oft Anlass für Sonderkündigung.
- Anbieterbewertungen lesen – gerade was Erreichbarkeit und Schadenregulierung angeht.
- Nutzt automatische Vertragsmanager? – Es gibt Apps, die dich erinnern. Wenn du’s magst, nutz sie.
Mein Fazit: Kaffee, Klarblick und ein bisschen Mut
Ich hab’s nicht an einem Tag geschafft. Aber mit jedem Vergleich, jeder Kündigung und jedem neuen Vertrag kam mehr Struktur rein. Und ganz ehrlich: Es fühlt sich verdammt gut an, wenn man weiß, dass man seine Familie nicht nur liebt, sondern auch absichert.
Versicherungen sind nicht sexy. Aber sie sind wichtig. Und wer sich einmal die Zeit nimmt, spart über Jahre hinweg Geld – und Stress. Und das ist doch genau das, was wir Papas brauchen: Weniger Chaos, mehr Klarheit. Mit einem Kaffee in der Hand – und einem Plan im Kopf.
Also: Keine Angst vor dem Papierkram. Wenn ich das hinkriege – zwischen Kindergeburtstag, Zahnarzttermin und Spielplatz – dann schaffst du das auch. Und der nächste Versicherungsbrief? Der bringt dich dann nicht mehr ins Schwitzen, sondern nur noch zum Gähnen. Und das ist auch mal ganz schön.