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Unser Spielplatz für Drinnen – mit Decken, Stühlen und Fantasie

Wie wir an Regentagen unser eigenes Abenteuerland im Wohnzimmer gebaut haben – ganz ohne teure Spielgeräte

Kennst du diese Nachmittage, an denen man innerlich ein bisschen kapituliert? Draußen ist’s grau, die Spielplätze sind matschig, und du hast gefühlt schon zum 17. Mal „Paw Patrol“ abgelehnt. Die Kinder rutschen unruhig auf dem Sofa herum, du selbst hast den Kaffee schon zum dritten Mal aufgewärmt – und dann passiert’s. Aus dem Nichts sagt mein Sohn: „Papa, bauen wir wieder einen Spielplatz für Drinnen?“

Und genau dann fängt’s an, dieses kleine Flackern im Kopf. Erinnerungen an unsere ersten Deckenhöhlen, die spontane Rutschpartie über ein zusammengerolltes Teppichstück oder die wackelige Brücke aus Stühlen und Kissen. Das Wohnzimmer wird zur Spielfläche, die Regeln werden neu geschrieben, und auf einmal ist da Abenteuer. Chaos, klar – aber auch Nähe, Kreativität und jede Menge Lachen. Hier kommt unser ganz persönlicher Indoor-Spielplatz – zum Nachbauen, Mitmachen und Weiterdenken.

Warum ein Indoor-Spielplatz mehr ist als ein Notfallplan

Viele denken bei „Drinnen spielen“ an einen Kompromiss. An das „Plan B“-Programm, wenn draußen nichts geht. Aber ehrlich? Unser Spielplatz aus Decken, Stühlen und Fantasie ist manchmal aufregender als jeder Ausflug in den Kletterpark. Warum?


Weil Kinder die besten Architekten sind. Weil aus einem Stuhl ein Piratenschiff werden kann, aus einer Decke ein Wasserfall und aus einer Sofalehne ein geheimnisvoller Dschungelpfad. Und weil wir als Papas dabei nicht nur Zuschauer sind – sondern mittendrin. Als Komplizen. Als Kletterer. Als Drachen.

Es ist nicht die Größe der Rutsche oder die Anzahl der Geräte, die einen Spielplatz besonders machen. Es ist das, was du draus machst. Und das fängt bei dir im Wohnzimmer an.

Die Grundausstattung – was wir immer parat haben

Wenn’s losgeht mit dem Bauen, greifen wir zu einer ziemlich überschaubaren Ausrüstung:

  • 4 bis 6 Stühle (Küchenstühle, Hocker, Sessel – Hauptsache stabil)
  • 4 große Decken oder Bettlaken
  • viele Kissen in allen Größen
  • ein paar Kartons oder Wäschekörbe
  • eine Taschenlampe oder Lichterkette
  • eine Kuscheltiertruppe als Publikum

Der Rest? Kommt von allein. Fantasie. Situationskomik. Und jede Menge Improvisation.

Station 1: Die Höhlenlandschaft

Zwei Stühle, eine Decke drüber – schon ist die Grundhöhle gebaut. Dann erweitern wir: mit Kissen als Tunnel, einem Seiteneingang aus einem umgedrehten Wäschekorb, und einem Ausguck aus dem Sofatisch. Innen drin: warm, geheimnisvoll, ein bisschen kuschelig und wunderbar schummrig. Die Taschenlampe macht den Rest. Schattenfiguren an der Decke, flüsternde Geheimnisse, manchmal sogar ein kurzer Mittagsschlaf im Halbdunkel. Diese Höhle ist unser Rückzugsort – und gleichzeitig das Hauptquartier für weitere Abenteuer.

Station 2: Die Brücke des Mutes

Vier Stühle, Rückenlehnen zueinander, verbunden mit einer Decke – ergibt eine wackelige Brücke, unter der „reissender Lavafluss“ wartet. Wer rüber will, muss balancieren, hüpfen oder sich per Kissen-Sprung retten. Mal ehrlich: Ich bin da selbst schon runtergepurzelt. Hat weh. Gab Applaus. Und mein Sohn? Der hat die Szene sofort nachgespielt. Papa fallen inklusive.

Wir haben daraus sogar eine Challenge gemacht: Wer schafft’s rüber, ohne dass die Brücke einstürzt? Spoiler: Keiner. Aber darum geht’s ja auch gar nicht.

Station 3: Die Kissenrutsche

Du brauchst: ein Sofa, eine Decke und mindestens sechs Kissen. Decke über die Sitzfläche gelegt, Kissen auf dem Boden aufgeschichtet – fertig ist die Indoor-Rutsche. Runter geht’s mit Anlauf, auf dem Bauch oder rückwärts. Die Kissen fangen alles ab, das Sofa bleibt heil (meistens), und der Spaßfaktor? Gigantisch.

An besonders wilden Tagen bauen wir die Rutsche direkt zur Brücke dazu – dann geht’s vom Hochplateau direkt ins Kissenmeer. Das Ganze wird zur Action-Strecke mit Startsignal, Kommentator (Papa) und Applaus von der Kuscheltier-Jury.

Station 4: Das Kriech- und Krabbelparadies

Du hast einen langen Flur? Super. Decken über Stühle gespannt, Kissen in die Ecken, dazu ein paar Stofftiere, die als „Wächter“ fungieren – schon hast du einen Parcours. Krabbeln, schleichen, robben – und zwischendurch Aufgaben lösen: „Finde das Tier mit dem roten Ohr!“ oder „Zähle die grünen Kissen!“

Das Ganze ist nicht nur ein Riesenspaß, sondern auch ein kleines Fitnessprogramm. Für Papa inklusive. Ich hab mich schon mal dabei ertappt, wie ich nach der dritten Runde keuchend auf dem Boden lag – und mein Sohn sagte nur: „Noch mal!“

Station 5: Die Verwandlungszone

Das ist unser kreatives Zentrum. Hier wird aus dem Kissen eine Kochplatte, aus dem Karton ein Ofen, aus einer Decke ein Umhang und aus Papa ein Ritter, Bäcker, Drache oder König. Wir bauen keine Struktur – wir spielen frei.

Ich war schon mal die Pizza, die mein Sohn belegen durfte (mit Kuscheltieren), oder der alte Seemann, der im Wäschekorb durch den Sturm schippert. Manchmal sitzt du einfach da, hörst deinem Kind zu, wie es die Welt erfindet – und staunst, wie viel Fantasie in so einem kleinen Kopf stecken kann.

Warum dieser Spielplatz mehr kann als jeder Indoorspielpark

  1. Er wächst mit. Heute bauen wir eine Piratenhöhle, morgen eine Dino-Station und übermorgen eine gemütliche Lesehöhle. Alles ist möglich.
  2. Er kostet nichts. Kein Eintritt, kein Plastikspielzeug, keine überteuerten Snacks. Nur das, was du zuhause hast – und was wirklich zählt: Zeit.
  3. Er verbindet. Du bist nicht Beobachter, du bist Teil davon. Dein Kind sieht dich nicht als Animateur – sondern als Mitspieler.
  4. Er bringt Struktur. Auch wenn alles wild aussieht – das Bauen erfordert Planung, Absprachen, Teamarbeit. Ganz ohne Druck.
  5. Er fördert Kreativität. Kein vorgefertigtes Spielgerät – alles entsteht aus dem Moment. Und das schult Vorstellungskraft, Problemlösungsdenken und Selbstwirksamkeit.

Unsere schönsten Spielplatz-Momente – echte Papa-Anekdoten

Einmal haben wir aus Stühlen, Kissen und einer Lichterkette ein Raumschiff gebaut. Ich war der Käpt’n, mein Sohn der Bordmechaniker. Wir flogen zum Mond (unser Flur), entdeckten Aliens (Plüschtiere) und hatten ein Leck im Kissenlager. Die Reparatur dauerte 20 Minuten – begleitet von Lasergeräuschen und viel Drama.

Ein anderes Mal war der Spielplatz eine Tierklinik. Die Stühle waren Behandlungsräume, die Decke der OP-Saal, die Kuscheltiere die Patienten – und ich der Assistenzarzt. Mein Sohn? Oberarzt mit Stirnlampe und ganz viel Ernst. Der Eisbär hatte Bauchweh, der Hase einen gebrochenen Fuß. Und Papa? Einen Lachanfall, als die Giraffe einen Pflasterverband bekam – mit Socken.

Und dann gab es diesen einen Tag, an dem wir alles stehen ließen. Der Spielplatz blieb über Nacht. Am nächsten Morgen krochen wir beide wieder rein – und lasen dort ein Buch. Ganz still. Einfach, weil der Ort so schön war.

Tipps für deinen eigenen Indoor-Spielplatz

  • Plane grob – aber bleib flexibel. Es geht nicht um Perfektion, sondern ums Mitmachen.
  • Beziehe dein Kind ein. Frag: „Was wollen wir heute bauen?“ Du wirst staunen, was für Ideen kommen.
  • Mach mit. Wirklich. Nicht nur daneben sitzen. Krieche, klettere, spiele mit.
  • Verzichte auf Regeln. Zumindest auf die meisten. Solange niemand verletzt wird oder die Lampe kippt – alles okay.
  • Feiere jeden Einsturz. Wenn mal was zusammenfällt: Lachen. Wieder aufbauen. Weitermachen.
  • Nutze Musik. Ein bisschen Hintergrundsound (Waldgeräusche, Meeresrauschen, Abenteuerklänge) macht aus jedem Kissenlager eine andere Welt.

Fazit: Der beste Spielplatz ist der, den ihr gemeinsam erschafft

Es braucht keine Profi-Geräte. Kein Trampolin. Keine Bällebad-Landschaft. Es braucht dich, ein paar Alltagsgegenstände – und die Bereitschaft, dich einzulassen. Auf Unsinn. Auf Chaos. Auf Nähe.


Wenn ich heute an unsere Indoor-Spielplatz-Tage denke, sehe ich keine Decken mehr. Keine Stühle. Ich sehe meinen Sohn, wie er sich in die Höhle kuschelt und sagt: „Das war ein richtig guter Tag, Papa.“

Und das, mein Freund, ist alles, was zählt.

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