Freizeit mit KindSpielideen für Papa-ZeitPapa spielt „Einkaufen“ – und darf nix vergessen

Papa spielt „Einkaufen“ – und darf nix vergessen

Wenn das Kinderzimmer zum Supermarkt wird und Papas Gedächtnis an seine Grenzen stößt

Es fing harmlos an. Ich saß auf dem Boden, sortierte Bauklötze (aka Tretminen des Grauens) und dachte: Vielleicht hab ich mal kurz Pause. Da drückte mir meine Tochter einen kleinen Einkaufswagen in die Hand und sagte mit ernstem Blick: „Papa, du musst jetzt einkaufen. Aber wehe, du vergisst was.“

Was folgte, war ein Spiel, das harmlos klingt – aber dich ordentlich ins Schwitzen bringt. Denn wer dachte, Fantasie-Einkaufen sei ein entspanntes Spiel mit Plastikkarotten und Spielgeld, hat noch nie mit einem vierjährigen Einkaufsmanager gespielt. Und ich sag dir: Wer beim dritten Einkauf in Folge die Banane vergisst, der wird im Kinderzimmer-Supermarkt ganz schnell als „unzuverlässiger Lieferant“ gelistet.

Der Einkaufszettel – oder: Papas Gedächtnisprüfung

Bevor du überhaupt los darfst, bekommst du eine Liste. Aber nicht zum Nachlesen – nein, zum Merken. „Du brauchst: Milch, Banane, Seife, ein Geschenk für Oma, Hundekekse, Klebeband, Gummibärchen, Zahncreme und … warte … ein blaues Ei.“

Blaues Ei? Klar. Warum nicht. Und dann heißt es: „Los geht’s, Papa!“

Jetzt irrt man also durchs Wohnzimmer (alias Kinder-Supermarkt), greift nach Stofftieren (sind Gummibärchen), findet Seife im Puppenbett und sucht verzweifelt nach einem blauen Ei, das nie existierte. Oder vielleicht doch – unter der Couch, getarnt als Murmel? Wer weiß das schon…


Spoiler: Du wirst was vergessen. Und ja, du wirst dafür gnadenlos zur Kasse gebeten. Mein persönlicher Tiefpunkt: Ich kam stolz mit sieben Sachen zurück – und vergaß das Geschenk für Oma. Sie wurde direkt angerufen. Von meiner Tochter. Und informiert. Mit einer Nachspielzeit, in der ich noch eine halbe Stunde lang mit Spielgeld Blumen kaufen musste, um die „emotionale Lücke“ zu schließen.

Der Supermarkt des Wahnsinns

Das Kinderzimmer wird kurzerhand zur Einkaufswelt erklärt. Jeder Gegenstand bekommt eine neue Funktion:

  • Bauklotz = Milchpackung
  • Löffel = Duschgel
  • Haarspange = Kaugummi
  • Die Puppe mit Schal = Kassiererin „Petra“

Alles hat seinen Platz. Und wehe, du stellst etwas ins falsche Regal. Papa wird dann höflich, aber bestimmt auf die Hausordnung hingewiesen. „Hier ist die Seifenabteilung, Papa. Nicht bei den Kuscheltieren, bitte.“

Und wenn du beim Einsortieren das Kaugummi neben den Teddy legst, kannst du dir sicher sein, dass die Geschäftsleitung (also das Kind) sofort einschreitet. Mit ernster Miene, wohlgemerkt.

Wir haben sogar inzwischen Sonderangebote: Wenn Papa brav alles richtig macht, gibt’s zwei Kuscheltiere zum Preis von einem. Wenn nicht – wird ein Dino durch den Laden geschickt, der Chaos verbreitet. Frag nicht.

Papa an der Kasse – der große Moment

Hast du alles? Denk nochmal nach. Wirklich alles? Gut. Dann ab zur Kasse. Dort erwartet dich meist eine Kombination aus Scanner-Geräuschen (piep, piep!), Fragen („Warum hast du die Banane gequetscht?“), Blicken („So geht das aber nicht, Papa!“) und der finalen Bezahlung mit Fantasiemünzen, Steinen oder einem besonders wichtigen Knopf, den ich einmal aus Versehen im Staubsaugerbeutel gefunden habe.

Zahlst du zu langsam oder sagst du etwas wie „Ich hab mein Portemonnaie vergessen“, wirst du freundlich, aber deutlich aufgefordert, doch bitte die Schlange nicht aufzuhalten (bestehend aus einem Teddy, einem Dinosaurier und einer sprechenden Socke).

Und wehe, du machst beim Piepen nicht das passende Geräusch. Da ist meine Tochter ganz genau. „Das ist kein Piepen, Papa. Das ist ein Pups. Nochmal.“

Warum das Spiel mehr ist als nur süßer Quatsch

Ich geb’s zu: Anfangs hab ich das Spiel als niedlich belächelt. Aber mit der Zeit ist mir klar geworden, wie viel da eigentlich drinsteckt:

  • Gedächtnistraining deluxe: Du musst dir Listen merken, unter Druck einkaufen und Entscheidungen treffen – und das alles unter den wachsamen Augen eines kleinen Chefkochs mit Kontrollfimmel. Noch nie war mein Kurzzeitgedächtnis so gefragt wie beim Versuch, 13 völlig absurde Gegenstände fehlerfrei zu holen.
  • Rollenspiel mit Verantwortung: Dein Kind übernimmt Rollen, erklärt dir, was du tun sollst, gibt klare Anweisungen – und du spielst mit. Das stärkt das Selbstbewusstsein und bringt euch auf Augenhöhe. Und du merkst, wie viel Struktur und Beobachtungskraft in so einem kleinen Kopf stecken.
  • Alltagswelt verstehen: Einkaufen ist für Kinder ein Riesenthema. Sie lernen Preise, Produkte, Abläufe. Und sie spiegeln dabei genau das, was sie von dir kennen. Wenn du also mal im echten Supermarkt „Mist, die Milch!“ gerufen hast – rate, was auf dem Spielzettel ganz oben steht. (Spoiler: Milch. Immer.)
  • Kreativität ohne Limit: Aus dem simplen Einkaufsspiel entstehen plötzlich ganze Szenarien. Heute Supermarkt, morgen ein Bio-Laden mit Dino-Verkäufern oder eine nächtliche Notapotheke. Alles ist möglich – solange du mitmachst.

Unsere Erweiterungen für Fortgeschrittene

Wenn das normale Einkaufs-Spiel nicht mehr reicht, hier ein paar Varianten, die bei uns sehr beliebt sind:

  • Fehlersuche: Papa muss absichtlich was Falsches einkaufen („Ich dachte, du meinst einen Schuhlöffel statt einen Löffel“) – und das Kind muss den Fehler finden. Je absurder, desto besser.
  • Spezialangebot-Tag: Einzelne Sachen gibt’s nur, wenn man sie richtig errät oder ertastet (z. B. mit verbundenen Augen oder nach Duftbeschreibung). Mein Highlight: Der „geruchlose Apfel“, der sich als Radiergummi entpuppte.
  • Lieferdienst-Modus: Papa wird zum Lieferfahrer und bringt die Einkäufe ins „Haus“ (also: die Kissenburg), inklusive Klingeln, Smalltalk und Rückgeld. Und wehe, du vergisst das Trinkgeld. In Form von Gummibärchen.
  • Chaos-Supermarkt: Plötzlich gibt’s einen Stromausfall, ein Dino läuft durch die Regale oder die Kasse ist kaputt. Impro pur – aber herrlich lustig. Und ja, ich musste mal ein ganzes Gespräch mit einer Kassenroboter-Puppe führen, die auf alles nur „404 – Produkt nicht gefunden“ sagte.
  • Einkaufs-Rallye: Papa muss alle Produkte in einer bestimmten Reihenfolge finden – mit Zeitdruck! Stoppuhr an, und los geht’s. Gewinner bekommt… nun ja, meist eine neue Runde.

Fazit: Große Welt im Kinderzimmer

Spielen „Einkaufen“ klingt erstmal banal. Aber in Wahrheit steckt da alles drin, was Kinder lieben – Fantasie, Struktur, Regeln, Rollen, Nähe und Spaß. Und Papa? Der darf zeigen, dass er auch ohne echten Einkaufszettel liefern kann.


Du wirst lachen, du wirst schwitzen, du wirst dich wiederholen. Und am Ende sitzt du da, zwischen Bauklötzen und Plüschtieren, mit einem imaginären Bon in der Hand – und fühlst dich wie der Held eines ganz normalen Papa-Abenteuers.

Und falls du mal das blaue Ei wieder nicht findest – bleib locker. Sag einfach, der Lieferant hätte es vergessen. Oder dass du es gegen ein Keks-Abo eingetauscht hast. Funktioniert manchmal. Nicht immer. Aber dafür gibt’s ja die Rückgabemöglichkeit: nochmal von vorne!

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