Freizeit mit KindSpielideen für Papa-ZeitPapas Lieblingsspiel mit Bauklötzen – der einstürzende Turm

Papas Lieblingsspiel mit Bauklötzen – der einstürzende Turm

Warum das Scheitern manchmal das beste am Spiel ist – und wieso Bauklötze mehr können als nur still herumliegen

Es gibt Spielzeug, das kommt und geht. Plüschtiere, die irgendwann im Schrank landen. Brettspiele, die nach der zweiten Runde Staub ansetzen. Oder diese elektronischen Gadgets mit blinkenden Knöpfen, die mehr Lärm als Freude machen. Aber Bauklötze? Die sind gekommen, um zu bleiben. Zeitlos, vielseitig und manchmal ein bisschen tückisch – besonders, wenn Papa versucht, den höchsten Turm der Welt zu bauen und dabei wieder mal scheitert. Herrlich.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber Bauklötze waren bei uns nie „nur Spielzeug“. Sie waren Bühne, Baustelle, Katastrophengebiet und Kunstinstallation in einem. Und mein absoluter Favorit? Der „Einstürzende-Turm-Modus“. Klingt nach Chaos? Ist es auch. Aber das ist genau das Schöne daran. Lass mich dir erzählen, wie daraus unser Lieblingsspiel wurde – und warum ein bisschen Zusammenbruch manchmal genau das ist, was Papa-Kind-Zeit so besonders macht.

Der Klassiker im Kinderzimmer – Bauklötze, überall

Die meisten Haushalte mit Kindern haben irgendeine Version davon: Holzwürfel, Kunststoffsteine, magnetische Platten – egal in welcher Form, Klötze gehören zur Grundausstattung. Und ganz ehrlich: Wenn ich am Wochenende barfuß auf einen trete, weiß ich wieder, dass sie Teil unseres Alltags sind. Schmerzhaft, ja. Aber auch ein Zeichen: Hier wird gespielt. Hier lebt Fantasie.

Was Bauklötze so besonders macht? Sie sind einfach – und gerade deshalb so stark. Kein Vorprogramm, keine Anleitung, keine Einschränkung. Nur du, dein Kind, ein bisschen Platz und die Frage: „Was bauen wir heute?“

Der Anfang: Vom Stolz zum Scheitern

Unsere ersten Versuche waren klassisch: kleine Türme, ein paar Mauern, irgendwann ein „Haus“, das mehr nach Trümmerfeld aussah. Mein Sohn war anfangs sehr vorsichtig, fast schon ehrfürchtig. Jeder Stein wurde exakt gesetzt. Bloß nicht umkippen! Bloß nicht kaputt machen!

Und ich? Ich war der übermotivierte Papa, der in Architektenmanier mit Lineal und Augenmaß versuchte, „was richtig Großes“ zu bauen. Das Resultat? Eine Art schiefer Turm von Pisa auf Speed. Irgendwann fiel das Ding natürlich zusammen – und mein Sohn erstarrte.

Doch dann passierte etwas Unerwartetes: Ich hab gelacht. Laut. Herzlich. Und statt zu schimpfen oder mich zu ärgern, hab ich gerufen: „Oooooh nein, der EINSTÜRZENDE TURM!“ – und bin theatralisch rückwärts umgefallen.

Ab da war alles anders.

Die Geburtsstunde unseres Lieblingsspiels

Seit diesem Tag spielen wir regelmäßig „Einstürzender Turm“. Die Regeln? Ganz einfach:

  1. Wir bauen gemeinsam einen möglichst hohen, wilden, bunten Turm – ohne Rücksicht auf Statik oder Architektur.
  2. Einer baut, der andere kommentiert (gern dramatisch).
  3. Wenn er einstürzt – und das tut er IMMER – wird applaudiert.
  4. Derjenige, bei dem der Turm einstürzt, muss eine kleine Aufgabe erfüllen – z. B. wie ein Gorilla durch den Raum hüpfen oder ein Quatschlied singen.

Was daraus entsteht, ist eine Mischung aus Baukunst, Comedy und Bewegungsspiel. Und das Ganze dauert manchmal eine halbe Stunde, manchmal einen ganzen Nachmittag. Es ist nie gleich, immer neu – und jedes Mal ein kleines Highlight.

Warum Kinder das Spiel so lieben

Kinder sind neugierig. Sie lieben es, Dinge zu erschaffen – aber noch mehr lieben sie es oft, Dinge einstürzen zu lassen. Das hat nichts mit Zerstörungswut zu tun. Im Gegenteil: Es ist der Reiz des Unvorhersehbaren. Der Moment kurz vor dem Fall. Das Kribbeln, wenn der Turm wackelt – und die Erleichterung, wenn man ihn noch stabilisieren konnte. Oder eben die Explosion aus Lachen, wenn alles in sich zusammenfällt.

Beim Einstürzenden Turm erleben Kinder:

  • Kontrolle und Loslassen: Sie dürfen gestalten – aber sie lernen auch, dass nicht alles perfekt bleiben muss.
  • Frustrationstoleranz: Ein Scheitern ist keine Katastrophe, sondern Teil des Spiels.
  • Kooperation: Bauen als Team funktioniert besser – und macht mehr Spaß.
  • Emotionen: Jubel, Spannung, Enttäuschung, Freude – alles darf raus.

Und Papa? Was hat er davon?

Ziemlich viel, ehrlich gesagt. Für mich ist es:

  • Stressabbau: Es gibt kaum etwas Beruhigenderes, als konzentriert Bauklötze zu stapeln – bis sie umfallen.
  • Kontakt auf Augenhöhe: Ich bin nicht der Chef, nicht der Erklärbär – ich bin Spielpartner. Und das fühlt sich gut an.
  • Kreativtraining: Immer neue Bauideen, neue Formen, neue Herausforderungen. Ganz nebenbei wird der Geist wach.
  • Ein bisschen Sport: Ja, beim Turm retten bin ich schon mal über einen Hocker gestolpert. Gehört dazu.

Aber das Wichtigste: Es ist echte Zeit. Gemeinsame, ungestörte Zeit. Ohne Bildschirm, ohne Plan. Einfach wir zwei und ein Haufen Holz.

Erweiterungen für fortgeschrittene Turmbauer

Wenn dir das Standardspiel zu langweilig wird – hier ein paar Varianten, die bei uns regelmäßig zum Einsatz kommen:

  • Die Wackel-Challenge: Nach jeder dritten Klötzchen-Schicht muss man eine Aufgabe erfüllen (z. B. mit einem Löffel im Mund bauen oder nur mit der linken Hand).
  • Die Farbregel: Nur eine bestimmte Farbe darf pro Runde verbaut werden.
  • Der Zeitdruck-Turm: Wer schafft in 60 Sekunden den höchsten Turm?
  • Team-Modus: Jeder baut eine Seite, aber keiner darf mit dem anderen sprechen – das gibt schöne Missverständnisse.
  • Die Flüster-Challenge: Während des Baus darf nur geflüstert werden – bei jedem Laut folgt eine kleine „Strafe“. Bei uns z. B. 5 Sekunden rückwärtsbauen.

Was dabei rauskommt, ist nicht nur ein Spiel – es ist fast schon ein kleiner Familien-Event.

Kleine Anekdoten aus unserem Turm-Alltag

Ich erinnere mich an eine Runde, in der wir es tatsächlich geschafft hatten, einen Turm zu bauen, der fast einen Meter hoch war. Stolz wie Bolle schauten wir ihn an – bis die Katze kam. Ein einziger eleganter Sprung aufs Sofa, ein Schwanz, der leicht am Tisch wischte – und BOOM. Alles weg. Mein Sohn war einen Moment lang entsetzt – dann hat er der Katze applaudiert: „Guter Move, Minka!“

Oder der Tag, an dem wir unseren Turm „beschützen“ wollten – mit Mauern aus Stühlen, Decken und Spielsachen. Am Ende hatten wir weniger einen Turm als ein Fort, in dem wir beide eingeklemmt saßen und Papa sich die Schulter an der Heizung anstieß. Aber hey – der Turm stand! Für ganze drei Minuten.

Oder der Moment, als meine Tochter zum ersten Mal sagte: „Ich will, dass er umfällt. Jetzt. Mach du Papa, aber schön dramatisch!“ Also fiel ich wie in Zeitlupe auf den Boden, zog dabei ein Kissen mit und ließ den Turm in Zeitlupe stürzen – begleitet von dramatischer Musik aus dem Handy. Applaus inklusive.

Warum der Einsturz manchmal wichtiger ist als der Aufbau

Das Leben besteht nicht nur aus Erfolgen. Und schon gar nicht aus perfekten Konstruktionen. Wenn wir unseren Kindern nur beibringen, wie man alles stabil hält, aber nie, wie man mit Zusammenbrüchen umgeht – haben wir etwas verpasst.

Der Einstürzende Turm ist für mich ein Symbol geworden. Für das Zulassen von Fehlern. Für das Feiern von Momenten, die nicht perfekt sind. Für das gemeinsame Lachen über etwas, das eben nicht funktioniert hat – aber dafür umso mehr verbindet.

Kinder lernen dabei, dass:

  • Perfektion nicht alles ist
  • Zusammenarbeit zählt
  • Loslassen okay ist
  • Spaß nicht am Erfolg hängt, sondern am Erleben

Und wir Papas? Wir erinnern uns daran, dass das Leben manchmal leichter wird, wenn wir Dinge einfach mal einstürzen lassen – mit einem lauten Lachen statt einem genervten Seufzer.

Fazit: Bau was auf – und freu dich aufs Zusammenfallen

Unser Spiel mit den Bauklötzen ist nicht spektakulär. Kein technisches Highlight, kein komplexes Regelwerk. Aber es hat etwas, das vielen Spielen fehlt: Es ist echt. Spontan. Emotional. Und es gehört nur uns.

Es erinnert mich daran, warum Papa-Sein so besonders ist: Weil ich mit einfachsten Mitteln eine Welt erschaffen kann, in der Lachen, Nähe und Spielfreude die Hauptrollen spielen.

Also, wenn du das nächste Mal Bauklötze siehst – nimm dir ein paar Minuten. Stapel sie. Mit deinem Kind. Mit Fantasie. Mit dem Wissen, dass das Beste vielleicht nicht der höchste Turm ist – sondern der schönste Zusammensturz.

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