Freizeit mit KindAusflüge mit Kind – Papas TippsMini-Radtour mit Maxi-Wirkung: Unser Weg ins Abenteuer

Mini-Radtour mit Maxi-Wirkung: Unser Weg ins Abenteuer

Wie ein kleiner Ausflug auf zwei Rädern zum unvergesslichen Vater-Kind-Erlebnis wurde

Der Plan war simpel: ein bisschen raus, ein bisschen radeln, vielleicht ein Picknick – nicht mehr, nicht weniger. Was ich bekam, war Schweiß, ein platter Reifen, viele „Papa, wann sind wir da?“-Momente – und am Ende ein Tag, der sich ganz still und heimlich in mein Papa-Herz eingebrannt hat. Eine Mini-Radtour, die uns beide mehr bewegt hat, als ich es je erwartet hätte.

Vor dem Start: Der Klassiker – große Vorfreude, kleine Pannen

Alles begann am Vorabend. Mein Kind wollte „endlich mal wieder eine richtige Fahrradtour machen!“ Also wurde geputzt, gepumpt, gepackt. Ich fand noch einen zerknitterten Radtourenplan von 2019 in der Küchenschublade und dachte: Ach, das geht locker. Acht Kilometer, flach, mit Spielplatz unterwegs. Klingt doch machbar, oder?


Wir stellten gemeinsam die Fahrräder ein, testeten die Klingeln (mehrmals), und mein Kind bestand darauf, dass der kleine Plüschdelfin mitkommt – vorne in den Fahrradkorb geschnallt. Ich packte Brotdosen, Obst, eine Picknickdecke und – wie sich später zeigen sollte – zu wenig Wasser. Mein innerer Checklisten-Papa war zufrieden. Kurz.

Am nächsten Morgen standen wir pünktlich mit Helmen und Brotdose am Startpunkt. Mein Kind auf dem kleinen, roten Fahrrad mit Delfin-Klingel, ich auf meinem alten Drahtesel, der schon bessere Zeiten gesehen hat. Und direkt nach den ersten hundert Metern fiel mir auf: Ich hatte die Wasserflasche vergessen. Also zurück. Klassiker.

Die ersten Kilometer – voller Energie und Fragen

Frisch versorgt, ging’s los. Und wie! Mein Kind trat in die Pedale, als würde es ein Rennen fahren, das es selbst ausgerufen hatte. Ich kam kaum hinterher. Es wurde gesungen, gelacht und gefühlt alle zehn Meter gefragt: „Wohin geht’s jetzt?“ oder „Gibt’s da auch Eis?“

Wir fuhren durch kleine Felder, an Gartenzäunen vorbei und entdeckten unterwegs ein paar Ziegen. Sofort wurde angehalten. „Papa, schau mal, die eine hat uns angeblökt!“ Ja, hat sie. Und ja, es war ein Highlight. Genau wie der Regenwurm, der kurz darauf gerettet werden musste. Und der große Stein, der unbedingt in den Rucksack sollte. (Spoiler: er hat’s nicht bis zum Ziel geschafft.)

Alle paar Meter gab’s etwas Neues zu entdecken. Eine Hummel wurde bestaunt wie ein seltenes Kunstwerk, ein abgestorbener Baumstamm wurde zum Piratenschiff erklärt, und ich wurde für mindestens zehn Minuten zum Bösewicht, der vom mutigen Fahrradhelden gestellt werden musste. Mein Rücken tat weh – aber mein Herz war voll.

Der Zwischenstopp: Spielplatz, Snacks und Sonnenpause

Nach knapp vier Kilometern kamen wir an einem kleinen Spielplatz an. Perfektes Timing – die Beine wurden langsam müde, die Konzentration war auf Zuckertief. Also: Picknickdecke raus, Brotdosen auf, Trinkpause. Mein Kind kletterte mit letzter Kraft noch einmal die Rutsche hoch, während ich versuchte, halbwegs in Ruhe ein Butterbrot zu essen.

Es waren die kleinen Momente, die mir hängenblieben. Das Lachen meines Kindes, als es vom Klettergerüst rief: „Papa, ich bin ein Bergsteiger!“ Oder der kurze Moment, als es sich neben mich setzte, Käsewürfel mampfte und einfach nur meinte: „Das ist der beste Tag seit langem.“

Dann kamen noch andere Familien, und plötzlich war alles ein großes Spiel. Mein Kind fand sofort Anschluss, ich wurde zum Aufpasser der Rucksäcke ernannt – und zum Schiedsrichter beim Schaukelduell. Irgendwann legte ich mich einfach mal auf die Decke, Augen zu, Sonne ins Gesicht. Für zehn Minuten fühlte sich alles wie Urlaub an.

Der Rückweg – von Plattfuß bis Papa-Power

Natürlich blieb’s nicht ganz ohne Drama. Nach der Hälfte des Rückwegs: Platter Reifen. Nicht meiner – der vom Kinderrad. Ich hatte keine Pumpe dabei. Aber immerhin: den Willen, zu improvisieren. Also schoben wir das Fahrrad, machten Wettrennen bis zur nächsten Bank (mein Kind lief natürlich barfuß) und bastelten aus einem gefundenen Stock ein „Zauberschwert gegen Plattfüße“.

Wir lachten, sangen nochmal, nahmen Abkürzungen, fanden eine geheime Wiese mit Butterblumen und warfen Steine in einen Bach. Und irgendwann – nach viel „Wie weit noch?“ und „Ich hab Hunger“-Rufen – waren wir wieder da. Müde. Glücklich. Ein bisschen schmutzig. Und voller Geschichten.

Und ja, irgendwann wurde’s dann auch still. Mein Kind fuhr ein paar Meter schweigend, den Blick nach vorne gerichtet. Ich dachte erst, die Energie wäre weg – aber dann kam ein leises: „Ich find das richtig schön hier.“

Extra-Schlenker: Der ungeplante Eisstopp

Eigentlich wollten wir direkt nach Hause. Eigentlich. Aber dann roch es plötzlich nach Waffeln – und da war sie: die kleine Eisdiele am Wegesrand. Nur ein Fenster, zwei Sorten Eis, aber mit allem, was man braucht. Ich hatte kein Bargeld, aber die Besitzerin meinte nur: „Zahlen Sie nächstes Mal – oder erzählen Sie’s weiter.“

Das Eis war himmlisch. Mein Kind hatte Schoko mit bunten Streuseln, ich Zitrone – und wir saßen auf dem Bordstein, Beine ausgestreckt, die Fahrräder an einen Baum gelehnt. Dieser Moment hatte nichts mit Planung zu tun – aber alles mit Verbindung. Mit gemeinsamem Genießen. Mit „das ist jetzt einfach schön“.

Was bleibt – und warum ich das wieder machen würde

Diese Mini-Radtour war kein sportliches Highlight. Kein Instagram-würdiger Bike-Trip. Kein Kilometerrekord. Aber es war ein Abenteuer – genau richtig in seiner Unperfektheit. Wir waren draußen, wir waren zusammen, und wir haben uns aufeinander eingelassen.

Ich hab Dinge über mein Kind erfahren, die ich in keiner Alltagsroutine gehört hätte. Zum Beispiel, dass es glaubt, dass „Regenwürmer nachts Partys feiern“. Oder dass der Delfin an seinem Fahrrad „alles mithört und heimlich Geschichten schreibt“.


Beim nächsten Mal würde ich mehr Wasser mitnehmen, die Kette vorher ölen und vielleicht sogar eine kleine Luftpumpe einstecken. Vielleicht auch Wechselklamotten für uns beide. Aber ganz ehrlich: Ich würde nicht viel anders machen. Denn genau so, mit allen Pannen, Pausen und Plattfüßen, war es perfekt.

Und während mein Kind abends im Bett lag und mir nochmal sagte: „Papa, das war echt cool mit dir heute“, wusste ich: Das war mehr als ein Ausflug. Das war ein kleiner, großer Papa-Moment. Einer, der nach Wiederholung ruft. Vielleicht schon nächstes Wochenende.

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