Urlaub mit Kind(ern) – das klingt nach Erholung, Abenteuer und Familienzeit pur. Aber wenn du erstmal die Preise für Hotels, Bahntickets oder Freizeitparks durchklickst, vergeht dir schnell das Lächeln. Ich spreche aus Erfahrung: Zwischen „Wir gönnen uns mal was“ und „Wie zahlen wir das alles?“ liegt oft nur ein Klick auf „Jetzt buchen“. Deshalb zeig ich dir hier, wie wir unseren Familienurlaub so planen, dass wir am Ende nicht nur mit Sand im Koffer, sondern auch mit einem guten Gefühl zurückkommen – und ohne dass der Kontostand nach der Rückkehr Schnappatmung kriegt.
Früh planen = günstiger reisen (meistens zumindest)
Klingt nach Binsenweisheit, aber es stimmt: Wer früh plant, spart oft ordentlich. Wir setzen uns meistens schon im Herbst zusammen und überlegen, wann, wie und wo wir Urlaub machen wollen. Das klingt spießig – ist aber mega effektiv.
Denn: Frühbucher-Angebote sind oft richtig gut. Und du hast noch die freie Auswahl bei Unterkünften, Verkehrsmitteln und Ferienhäusern. Wir haben uns dafür eine Familien-Pinterest-Pinnwand gebaut, auf der wir Wunschziele sammeln. Die Kinder dürfen mitentscheiden – das erhöht die Vorfreude und senkt die Meckerquote. Und ehrlich: Wenn Kinder schon Monate vorher „Noch 87 Tage bis Frankreich!“ brüllen, fühlt sich Urlaub irgendwie doppelt so lang an.
Wir schauen uns auch Feiertage, Brückentage und Schulferien rechtzeitig an. Manchmal reicht ein clever platzierter Urlaubstag und du bekommst eine ganze Woche Familienzeit raus. Das spart bares Geld – vor allem, wenn du außerhalb der klassischen Hochsaison reisen kannst.
Alternative Unterkünfte: Zelten, Bauernhof, Haustausch
Hotel mit Halbpension ist bequem, klar. Aber halt auch teuer. Wir haben mit der Zeit Alternativen entdeckt, die nicht nur günstiger sind, sondern auch spannender – und familienfreundlicher.
- Zelten oder Camping – klingt erstmal wild, ist aber mit der richtigen Ausrüstung und etwas Planung ein echtes Abenteuer. Unsere Kids erzählen heute noch vom „Frosch im Vorzelt“.
- Urlaub auf dem Bauernhof – oft günstiger als gedacht, mit vielen kostenlosen Erlebnissen für die Kids. Tiere streicheln, Traktor fahren, Eier einsammeln – was will man mehr?
- Haustausch – ja, das geht wirklich! Und wenn man sich vorher gut abspricht, ist das eine super Möglichkeit, fast kostenlos zu wohnen. Außerdem gibt’s gleich Spielsachen, Küche und vielleicht sogar ein Trampolin im Garten inklusive.
Airbnb und Ferienwohnungen sind natürlich auch dabei, aber wir achten da inzwischen auf Extras wie Küche und Waschmaschine – spart Restaurantbesuche und Gepäck. Ein selbstgekochtes Abendessen in Shorts mit Blick aufs Meer? Besser als jeder Roomservice.
Anreise clever planen – nicht jede Strecke braucht ein Flugzeug
Fliegen mit Kindern kann Horror sein – oder richtig entspannt, wenn man’s schlau plant. Aber oft lohnt sich die Bahn mehr: Kinder fahren oft kostenlos, und mit Familienrabatten oder BahnCards lässt sich ordentlich sparen.
Unser Trick: Nachtfahrten. Da schlafen die Kinder (meistens), wir sparen eine Übernachtung, und der Urlaub beginnt quasi im Schlaf. Roadtrips mit dem eigenen Auto sind auch super – wenn man Pausen plant, genug Snacks dabei hat und das Tablet geladen ist. Und Hörbücher. Viele Hörbücher.
Noch ein Spartipp: In Fahrgemeinschaften denken. Vielleicht fahren Freunde oder Verwandte zur gleichen Zeit in die gleiche Ecke? Gemeinsame Fahrten sparen nicht nur Geld, sondern machen auch mehr Spaß. Unsere Kids lieben es, im „Urlaubs-Konvoi“ zu reisen.
Aktivitäten vorab checken – und clever sparen
Früher haben wir im Urlaub oft spontan entschieden, was wir machen. Heute schauen wir vorher nach Kombi-Tickets, Familienrabatten oder kostenlosen Angeboten. Viele Städte haben Familienkarten für Museen, Schwimmbäder oder Zoos. Und oft gibt’s auch eine Ferienaktion oder ein Event, das nix kostet – wenn man’s weiß.
Was wir immer dabei haben:
- eine Picknickdecke
- wiederbefüllbare Wasserflaschen
- kleine Spiele für unterwegs
- eine Box mit Snacks
Klingt unspektakulär – ist aber Gold wert. Wenn der kleine Hunger kommt, bist du vorbereitet. Und glaub mir: Du willst nicht im Zoo 28 Euro für Pommes, Saft und zwei Eis zahlen.
Noch ein Highlight: Viele Regionen bieten Gästekarten mit echten Rabatten oder Gratis-Zugängen zu Attraktionen an. Einfach bei der Unterkunft oder Touristeninfo nachfragen – das hat uns schon so manchen Euro gerettet.
Budget festlegen – und einplanen, dass es manchmal drüber geht
Klingt hart, aber ein realistisches Urlaubsbudget rettet dir den Familienfrieden. Wir rechnen vorher alles grob durch: Unterkunft, Anreise, Essen, Ausflüge, Notfalltopf. Dann überlegen wir, wo wir sparen wollen – und wo wir sagen: „Da gönnen wir uns was.“
Wir machen daraus inzwischen ein kleines Familienspiel. Jeder darf einen Wunsch äußern – egal ob Ponyreiten, Pizza am Strand oder ein Souvenir. Dann schauen wir gemeinsam, was ins Budget passt und was vielleicht auf den nächsten Urlaub verschoben wird.
Und ja, manchmal geht’s über’s Limit. Aber wenn du vorher planst, dann weißt du wenigstens, warum. Und es fühlt sich nicht nach Schuldenfalle an, sondern nach bewusster Entscheidung. Unser Trick: Urlaubskonto. Da zahlen wir das ganze Jahr über ein paar Euro pro Monat ein. So tut’s am Ende nicht weh – und fühlt sich richtig gut an.
Und wenn mal was Unvorhergesehenes passiert (der Klassiker: Kind hat kein einziges Paar Socken eingepackt)? Dann greifen wir auf unseren kleinen Puffer zurück. So bleiben die Nerven ruhig – meistens jedenfalls.
Fazit: Weniger Stress, mehr Erinnerungen
Ein günstiger Familienurlaub muss nicht nach Verzicht aussehen. Im Gegenteil: Seit wir bewusst planen, haben wir oft die schönsten Erlebnisse. Weil wir vorbereitet sind. Weil alle mitentscheiden. Und weil wir am Ende nicht mit Sorgen zurückkehren, sondern mit Geschichten.
Einmal haben wir einen Campingurlaub gemacht, bei dem es fast nur geregnet hat. Und trotzdem erinnern sich die Kinder heute noch daran – an das gemeinsame Kartenspielen im Zelt, an den Kakao im Schlafsack, an die riesige Pfütze, in der wir fast das Auto versenkt hätten.
Urlaub ist, was du draus machst. Und mit ein bisschen Planung wird aus „Wir würden ja gern mal“ ein echtes „Weißt du noch, wie schön das war?“.
Also: Fang früh an, plane klug, bleib flexibel – und pack die Zahnbürste ein. Der Rest kommt von allein.