Mitmachen & CommunityFragen an den Papa-ReporterWenn der Supermarkt zur Nervenprobe wird

Wenn der Supermarkt zur Nervenprobe wird

Was ich bei Trotzanfällen zwischen Kühlregal und Kasse gelernt habe

Tim wollte wissen, wie ich eigentlich mit Trotzanfällen im Supermarkt umgehe. Und ja, die Frage hat gesessen – weil sie mich direkt an mindestens drei peinliche Situationen erinnert hat, bei denen ich am liebsten im Tiefkühlfach neben den Fischstäbchen verschwunden wäre. Also, Tim – hier kommt meine ehrliche Antwort.

Es war ein ganz normaler Wocheneinkauf – dachte ich. Ein schneller Abstecher nach der Kita, noch ein paar Sachen für das Abendessen holen. Kind gut gelaunt, Einkaufszettel dabei, Wagen geschnappt – was soll schon schiefgehen? Spoiler: alles.

Die Eskalation beginnt meist harmlos

Es fängt ja oft ganz niedlich an. „Papa, darf ich den Einkaufswagen schieben?“ Klar, darfst du. „Papa, ich will vorne rein sitzen.“ Na gut, rein da. „Papa, ich will das bunte Müsli!“ Und da ist sie – die erste Entscheidung. Sagst du Nein, geht’s los. Sagst du Ja, fängt das Spiel erst an. Ich hab mich für ein Nein entschieden. Und ab da war Feierabend.

Das Kind wirft sich auf den Boden – was nun?

Du stehst da, mit einer Hand an der Wursttheke, mit der anderen am Einkaufswagen. Und dazwischen liegt dein Kind, rot angelaufen, schreiend, wütend. Ich erinnere mich an einen älteren Herrn, der mich mit einem Blick anschaute, als hätte ich gerade ein Einhorn geopfert. Und in meinem Kopf lief nur noch ein Gedanke im Dauerschleifen-Modus: Ruhig bleiben, ruhig bleiben, ruhig bleiben.

Durchatmen – auch wenn’s schwerfällt

Ich hab gelernt: Wenn du in diesem Moment laut wirst, gewinnst du gar nichts. Weder Respekt noch Ruhe. Ich geh dann meistens erst mal runter auf Augenhöhe, sprech ruhig mit meinem Kind – auch wenn mein Puls gerade auf 180 ist. Manchmal hilft das. Manchmal auch nicht. Dann bleibt nur: aushalten. So würdelos es sich anfühlt, während dein Kind zwischen dem 500-Gramm-Joghurt und der Kassiererin seine persönliche Krise durchlebt – du bist nicht allein. Wirklich nicht.

Mein Notfall-Kit für den Supermarkt

Über die Zeit hab ich ein paar Strategien gesammelt, die mir (manchmal) helfen:

  • Kleine Snacks einpacken. Banane, Reiswaffel, irgendwas, das lenkt oft ab.
  • Einfache Aufgaben geben: „Kannst du die Milch holen?“ oder „Zähl mal, wie viele Tomaten wir brauchen.“

Das klappt nicht immer, aber wenn’s klappt, fühlt man sich wie ein verdammter Superheld.

Die andere Seite sehen – und aushalten

Was mir echt geholfen hat: Ich versuch, die Perspektive meines Kindes zu verstehen. Im Ernst – so ein Supermarkt ist für die Kleinen wie ein Freizeitpark, nur ohne Achterbahn und mit verdammt vielen Regeln. Überall bunte Sachen, überall Reize, und ständig sagt jemand Nein. Kein Wunder, dass da mal die Sicherungen durchknallen.

Natürlich ist das kein Freifahrtschein fürs Ausrasten, aber es hilft mir, mit mehr Verständnis zu reagieren – statt mit peinlich berührtem Papa-Stress.

Und was denken die Leute?

Ganz ehrlich? Am Anfang war mir das mega peinlich. Ich hab versucht, das Ganze möglichst schnell zu beenden, alle Blicke zu ignorieren und irgendwie die Würde zu wahren. Inzwischen? Mir egal. Ich schau kurz in die Runde, nicke freundlich und denke mir: Wartet nur, eure Zeit kommt auch noch.

Was ich aus jedem Trotz-Anfall mitnehme

Klar, nervt es. Und ja, es kostet Nerven. Aber ich hab durch diese Momente auch gelernt, gelassener zu werden. Ich plane mehr Zeit ein. Ich nehm mir nicht mehr vor, zehn Sachen zu erledigen, wenn ich weiß, dass mein Kind schon müde ist. Und ich freu mich über jeden Einkauf, bei dem es mal nicht knallt – was übrigens auch vorkommt.

Manchmal feiern wir danach regelrecht – mit einem Eis oder einer gemeinsamen Runde durchs Wohnzimmer auf dem Bobbycar. Einfach, weil wir’s geschafft haben.

Fazit: Es ist okay, wenn’s kracht

Niemand hat gesagt, dass das Papa-Leben immer easy ist. Trotzanfälle im Supermarkt gehören einfach dazu. Wichtig ist nur: Du bist nicht allein. Und du machst das gut – auch wenn du dich gerade zwischen der Käsetheke und der Kasse wie ein wandelnder Nervenzusammenbruch fühlst.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Papa sagt: Lohnt sich!

- Anzeige / Werbung -
Kinderspielzeug auf amaon.de
Transparenz-Hinweis: Bei einigen Links auf dieser Seite handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Wenn Du darüber etwas kaufst, bekomme ich eine kleine Provision – für Dich ändert sich am Preis nichts. Vielen Dank für Deine Unterstützung! Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.

Frisch aus dem Papa-Kosmos

Mehr zum Stöbern & Schmunzeln