Geschenke gehören zu unserem Papa-Alltag einfach dazu. Geburtstage, Weihnachten, kleine Mitbringsel oder einfach mal ein „Danke, dass du mein Kind bist“ – und zack, schon steht man wieder im Spielwarenladen vor einem meterlangen Regal voller Plastik. Und ehrlich: Wie oft hast du selbst schon etwas geschenkt, das nach drei Tagen in der Ecke lag? Eben. Nachhaltig schenken klingt erstmal nach Aufwand oder Verzicht – ist es aber nicht. Vor allem, wenn man Kinder mit einbezieht. Die lieben nämlich nicht nur das Auspacken, sondern auch das Mitgestalten. Und genau da liegt der Schatz: in der gemeinsamen Erfahrung, im Prozess und in den kleinen, liebevollen Details, die man nicht einfach irgendwo kaufen kann.
1. Selbstgemachte Gutscheine mit Erlebnissen
Das klassische „Gutscheinheft“ ist ein Dauerbrenner – zurecht. Denn statt Dingen verschenkst du gemeinsame Zeit. Ob „Einmal Papa darf heute alles machen, was du bestimmst“, „Ein Tag ohne Handy für 100 % Aufmerksamkeit“ oder „Ein Picknick im Wohnzimmer“ – solche Ideen sind persönlich, kommen von Herzen und brauchen kein Plastik drumherum. Und das Beste: Du kannst sie gemeinsam mit deinem Kind basteln, für Oma, Opa oder Freunde.
Noch schöner wird’s, wenn du das Ganze kreativ gestaltest: Mit bunten Papieren, Washi-Tape, Fingerabdrücken oder kleinen Zeichnungen. Mein Sohn hat mal einen Gutschein für einen „Papa-Kitzel-Angriff“ gemalt – ich sag’s dir, der wurde öfter eingelöst als das Geburtstagsgeschenk selbst.
2. Schenken aus der Natur
Ein selbst gebastelter Kranz aus Tannenzweigen, bemalte Steine, eine kleine Sammlung schöner Muscheln oder Kastanienfiguren – Kinder sind Natur-Entdecker, und genau das macht solche Geschenke so besonders. Sie sind individuell, kostenlos und zeigen, dass du dir Gedanken gemacht hast. Mein Highlight: Ein Bilderrahmen aus Stöckchen und Rinde mit einem Kinderbild drin. Kam bei der Uroma besser an als jeder Parfum-Gutschein.
Was auch super ankommt: Ein Natur-Mobile. Einfach einen schönen Ast suchen, mit deinem Kind dekorieren – z. B. mit getrockneten Orangenscheiben, kleinen Tannenzapfen oder selbstgebastelten Papiervögeln – und fertig ist ein duftendes, lebendiges Kunstwerk für den Flur.
3. Upcycling: Neues aus Altem
Du hast ein Kind, also hast du Kisten voller Kram. Alte Socken? Werden zu Handpuppen. Leere Gläser? Perfekt für Windlichter oder selbstgemachte Backmischungen. Pappkartons? Werden zum Parkhaus oder Puppenhaus. Zusammen mit deinem Kind etwas „Altes“ in etwas „Neues“ zu verwandeln, macht Spaß und lehrt gleichzeitig Wertschätzung.
Ein Projekt, das bei uns immer wieder gut funktioniert: Alte T-Shirts zu Einkaufstaschen umnähen (keine Nähmaschine? Es gibt auch Klebe-Methoden!). Oder aus einem kaputten Bilderbuch einen eigenen Bilderrahmen basteln – mit Lieblingsmotiven vorne drauf.
4. Bücher weitergeben statt neu kaufen
Ein gut erhaltenes Kinderbuch mit einer kleinen Widmung und vielleicht einem gemalten Bild vorne drin ist viel mehr als ein Second-Hand-Geschenk. Es ist eine Geschichte mit Geschichte. Wir haben zum Beispiel die Angewohnheit, vor Weihnachten alle Bücher durchzuschauen und zu überlegen, welche wir weitergeben wollen. Die Freude, wenn ein befreundetes Kind genau das Buch liebt, das mein Sohn schon zigmal vorgelesen bekommen hat? Unbezahlbar.
Was noch schöner ist: Ein Buchpaket gestalten – mit drei oder vier Büchern, einem Lesezeichen (selbstgebastelt!) und einer Einladung zum gemeinsamen Vorlesenachmittag. Vielleicht noch ein Päckchen Kakao dazu – und du hast ein Geschenk, das Wärme ausstrahlt.
5. Zeit statt Zeug: Ein gemeinsamer Tag
Manchmal ist das beste Geschenk einfach nur: Du. Ein gemeinsamer Tag im Zoo, ein Ausflug zum See, eine Fahrradtour mit Picknick – Erinnerungen bleiben länger als jedes Spielzeug. Und wenn du diesen Tag noch schön verpackst, z. B. als kleine Schatzsuche oder mit einer selbstgebastelten Einladung, dann ist das ein Geschenk, das nicht nur nachhaltig ist, sondern auch echt Eindruck macht.
Wir haben einmal einen „Erlebnis-Würfel“ gebastelt – jede Seite stand für ein Abenteuer (Waldspaziergang, Eisdiele, Märchenstunde usw.). Würfeln, erleben, lachen – besser geht’s nicht. Und das Kind freut sich jedes Mal aufs Neue, wenn es dran ist.
6. Nachhaltige Materialien statt Plastik
Wenn es doch mal etwas Gekauftes sein soll, dann achte auf Materialien. Holzspielzeug, Stoffpuppen, Bienenwachsknete oder Baukästen aus Recyclingmaterial sind nicht nur langlebiger, sondern auch gesünder für dein Kind und besser fürs Gewissen. Tipp: Es gibt immer mehr kleine Labels, die nachhaltige Geschenke mit richtig coolen Ideen anbieten. Schau mal auf lokalen Märkten oder in Online-Shops abseits der Großkonzerne.
Ein besonderer Tipp von mir: Verschenke „Mitmach-Produkte“. Zum Beispiel eine Nähbox für Kinder, bei der sie ihre erste eigene Tasche basteln. Oder ein Holzbausatz für ein Vogelhaus – gemeinsam gebaut, gemeinsam aufgehängt, gemeinsam stolz sein.
7. Gemeinsam etwas kochen oder backen
Schokolade selbst gemacht, Kekse verziert, Marmelade gekocht oder ein Mini-Kochbuch mit euren Lieblingsrezepten gestaltet: Solche Geschenke haben nicht nur Herz, sondern auch Bauch. Du kannst mit deinem Kind schon die Vorbereitung als Erlebnis gestalten – vom Einkauf auf dem Wochenmarkt bis zum Etikettenkleben. Und am Ende bleibt nicht nur ein nachhaltiges Geschenk, sondern auch eine schöne Erinnerung.
Ein kleines Extra: Lass dein Kind eine „Kochmütze“ basteln, mit Namen drauf. Macht Spaß, sieht süß aus und gibt dem Ganzen noch mehr Bedeutung. Und das Ergebnis? Ist meist schneller verputzt als du schauen kannst.
8. Pflanzen schenken
Ein kleines Töpfchen mit Kresse, ein Sonnenblumensamen in einem verzierten Glas oder sogar ein kleiner Baum zum Einpflanzen – Pflanzen sind symbolisch, lebendig und machen Freude. Mein Sohn hat mal mit mir zusammen für seine Patentante eine „Wunschpflanze“ eingetopft: Ein Tontopf, bemalt mit bunten Farben, und darin ein Zettel, auf dem stand: „Hier wachsen deine Träume.“ Hat sie bis heute auf dem Fensterbrett.
Für größere Kinder: Gemeinsam einen Mini-Kräutergarten anlegen. Drei oder vier Sorten, liebevoll etikettiert, hübsch verpackt. Das geht auf der Fensterbank genauso gut wie im Garten.
9. Spielzeug tauschen statt kaufen
Spielzeug, das bei uns nicht mehr bespielt wird, kann woanders neue Abenteuer erleben. Tauschbörsen, Kita-Flohmärkte oder Nachbarschaftsgruppen sind perfekt, um Schätze weiterzugeben. Und das Beste: Kinder lieben es, neue Dinge zu entdecken – egal, ob neu gekauft oder nicht. Wir haben einmal mit ein paar befreundeten Familien eine kleine „Tauschparty“ gemacht. Jedes Kind brachte drei Spielsachen mit, durfte sich drei neue aussuchen. Fazit: Mega Erfolg, null Verpackungsmüll.
Wenn du es noch feierlicher machen willst: Verpacke die getauschten Dinge in Zeitungspapier, das dein Kind bemalt hat. So wird auch aus Gebrauchten etwas ganz Besonderes.
10. Geschichten schenken
Das klingt erstmal abstrakt, ist aber etwas Wunderschönes: Ein selbst geschriebenes (oder aufgenommenes) Hörbuch, eine erfundene Geschichte mit dem Kind als Held oder ein „Papa erzählt von früher“-Buch. Du kannst Fotos einkleben, kleine Erinnerungen reinschreiben oder mit deinem Kind eine Fantasiewelt ausdenken. Solche Geschenke sind zeitlos, einzigartig und bleiben garantiert nicht in der Ecke liegen.
Letztes Jahr habe ich meinem Sohn ein selbst gemachtes „Abenteuerbuch“ geschenkt – eine Mischung aus Comic, Rätselbuch und Mitmach-Spiel. Er war begeistert. Und ja: Ich hatte eine Woche weniger Schlaf – aber dafür leuchtende Kinderaugen.