Geld & OrganisationPapa spart – clevere FinanztippsWarum ich Second-Hand inzwischen liebe

Warum ich Second-Hand inzwischen liebe

Wie ich vom skeptischen Papa zum begeisterten Gebraucht-Käufer wurde – und dabei nicht nur Geld, sondern auch Nerven, Zeit und Ressourcen gespart habe

Ich geb’s zu: Früher war ich so einer, der bei „Second-Hand“ sofort an muffige Läden, ausgebeulte Pullis und kaputte Kinderwagen gedacht hat. Heute weiß ich: Ich hatte absolut keine Ahnung. Denn Second-Hand ist nicht nur sinnvoll, sondern oft genial – für den Geldbeutel, für die Umwelt und für unseren manchmal ziemlich wilden Familienalltag.

Dieser Artikel erzählt dir meine Reise vom Vorurteil zur Überzeugung. Und warum ich inzwischen Dinge gebraucht kaufe, verschenke, tausche – und mich dabei besser fühle als beim 300-Euro-Einkauf im Shoppingcenter.

Der Anfang: Der erste gebrauchte Body und meine Skepsis

Es war einer dieser klassischen Eltern-Momente. Baby unterwegs, Budget begrenzt, die Erstausstattungs-Checkliste kilometerlang. Und dann sagt meine Frau: „Ich hab da so ein Body-Set bei Kleinanzeigen gesehen.“


Ich hab innerlich die Augen gerollt. Getragene Babywäsche? Muss das sein? Aber wir haben’s gemacht – hingefahren, abgeholt, gewaschen. Und was soll ich sagen? Die Teile sahen aus wie neu. Kein Muff, kein Mangel, kein Problem. Und der Preis? Fünf Euro für acht Teile. Ich war baff.

Da ist bei mir zum ersten Mal was geklickt: Vielleicht ist „gebraucht“ gar nicht gleich „schmuddelig“. Vielleicht ist es einfach… sinnvoll?

Die Second-Hand-Welt öffnet sich

Ab da ging’s los. Ich hab mich durch Portale geklickt, in Läden gestöbert, Tauschgruppen beigetreten. Ich hab gelernt: Es gibt da draußen eine echte Schatzwelt – man muss nur ein bisschen anders gucken. Und ehrlich: Manchmal muss man suchen, ja. Aber genau das macht’s spannend.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, nicht mehr bloß Konsument zu sein, sondern Entdecker. Dinge, die eine Geschichte erzählen. Sachen, die nicht von der Stange, sondern mit einem kleinen Abenteuer verbunden sind.

Und ja, manchmal ist’s auch einfach nur der Moment, wenn du einen Marken-Schneeanzug für einen Zehner bekommst und innerlich jubelst wie ein Lotto-Gewinner.

Warum ich heute lieber gebraucht kaufe

Erstens: Weil es günstiger ist. Klarer Vorteil, gerade mit Kindern. Klamotten, Spielzeug, Bücher – das alles ist gebraucht oft nur ein Bruchteil so teuer. Und mal ehrlich: Kinder wachsen so schnell raus, da lohnt sich neu selten.

Zweitens: Weil es nachhaltiger ist. Ich bin jetzt kein Hardcore-Öko, aber ich find’s gut, wenn Dinge länger genutzt werden. Weniger Müll, weniger Ressourcenverbrauch, weniger Produktion. Es macht einen Unterschied, ob ein Spielzeugauto nach zwei Monaten auf dem Müll landet – oder durch mehrere Kinderhände wandert.

Drittens: Weil es stressfreier ist. Kein Gedrängel im Laden, keine überfüllten Parkplätze. Ich kann abends auf der Couch stöbern und per Nachricht verhandeln. Und wenn ich was abhole, lern ich oft nette Leute kennen, die genauso denken.

Viertens – und das kam erst später: Weil es mir einfach besser gefällt. Ich mag es, wenn Dinge Charakter haben. Wenn ein Stuhl eine Macke hat, die zeigt: Der wurde benutzt, geliebt, durchlebt. Second-Hand ist oft viel persönlicher als neu.

Was wir alles Second-Hand kaufen – und warum das großartig ist

Kleidung sowieso. Für die Kids hab ich fast alles gebraucht geholt – von der Winterjacke bis zum Faschingskostüm. Spielzeug? Absolut. Holzbausteine, Bücher, Puzzle – alles für kleines Geld. Die Auswahl ist riesig, und es gibt Dinge, die längst nicht mehr im Laden stehen – aber immer noch klasse sind.

Aber auch größere Dinge: Kinderwagen, Hochstuhl, Laufrad. Manches kam gebraucht zu uns und ging ein Jahr später weiter – fast im selben Zustand. Ein echter Kreislauf, der funktioniert. Und manchmal gibt es sogar emotionale Übergaben – mit kleinen Zetteln oder Geschichten der Vorbesitzer.

Sogar Möbelstücke haben so ihren Weg in unser Zuhause gefunden. Ein kleiner Tisch fürs Kinderzimmer, ein Regal für Spielzeug, ein Stuhl für den Bastelplatz. Alles mit Charakter – und ganz ohne Möbelhausstress. Manchmal streiche ich sie mit den Kindern gemeinsam neu – das wird dann ein Projekt, keine Last.

Die besten Second-Hand-Momente

Da war dieser eine Winter, als wir ein gebrauchtes Bobby-Car über eBay ergattert haben. Fünf Euro, top in Schuss. Unser Kleiner hat’s geliebt – und ich hab’s irgendwann weiterverkauft. Für fünf Euro. Reine Freude, null Verlust.

Oder als wir das Playmobil-Schloss entdeckt haben. Komplett, mit Figuren, für ein Drittel des Neupreises. Die leuchtenden Augen beim Auspacken – unbezahlbar.

Und dann war da dieser Moment, als ich ein Buchpaket für meine Tochter geholt hab. 20 Bücher für 10 Euro. Jede Menge Lesestoff, keine zehn Minuten vom Zuhause entfernt. Ein Schatz für lange Regentage.

Ein anderes Mal war es ein Kinderfahrrad, fast neu, für 30 Euro. Die Verkäuferin hatte’s kaum benutzt, ihr Sohn war schnell rausgewachsen. Wir haben’s übernommen – und heute flitzt unser Jüngster damit stolz durch den Park.

Und was ist mit Hygiene und Sicherheit?

Gute Frage – hatte ich anfangs auch. Aber: Ein bisschen gesunder Menschenverstand reicht. Kleidung wird gewaschen, Spielzeug kontrolliert, Bücher desinfiziert. Bei Babyartikeln wie Matratzen oder Helmen bin ich vorsichtig – da kauf ich manchmal doch neu.

Aber das meiste? Völlig unproblematisch. Die Leute, bei denen ich kaufe, sind oft selbst Eltern. Die wissen, was geht – und was nicht. Ich achte auf Geruch, Zustand, und ob die Sachen ordentlich präsentiert werden. Wer sein Zeug sauber abgibt, hat’s auch gut behandelt.

Was Second-Hand mit Erziehung zu tun hat

Das hätte ich vorher auch nie gedacht, aber ja: Second-Hand ist auch eine Haltung. Meine Kinder lernen dadurch, dass Dinge einen Wert haben – und dass man nicht immer das Neueste braucht. Sie sehen, wie wir tauschen, verkaufen, abgeben. Sie lernen: Teilen macht Spaß. Und: Es muss nicht immer Konsum sein.

Diese Haltung prägt. Sie hinterfragen schon heute: „Brauchen wir das wirklich neu?“ Oder: „Gibt’s das vielleicht bei Kleinanzeigen?“ Und manchmal kommen sie selbst mit Tauschideen um die Ecke. Das macht mich als Papa ziemlich stolz.

Außerdem: Wenn mal was kaputt geht, ist es kein Drama. Dann reparieren wir’s gemeinsam oder basteln was Neues draus. Aus alt wird kreativ – und das wiederum fördert Fantasie und Selbstvertrauen.

Second-Hand spart nicht nur Geld – sondern auch Nerven

Wie oft hab ich mich früher geärgert: Neu gekauft, kaum genutzt, schon wieder zu klein. Heute? Sehe ich’s gelassen. Wenn was gebraucht war, tut der nächste Wachstumsschub nicht weh. Ich muss auch nicht dauernd in Läden rennen, kann vieles online regeln oder lokal abholen. Weniger Fahrerei, weniger Frust.

Und wenn mal was nicht passt oder nicht gefällt? Kein Drama. Hat ja nur einen Bruchteil gekostet. Manchmal freut sich sogar jemand aus der Nachbarschaft drüber – und wir verschenken es einfach weiter. Das ist ein gutes Gefühl.

Second-Hand-Gruppen und Tauschbörsen – ein echter Geheimtipp

Lokale Facebook-Gruppen, Nachbarschaftsnetzwerke, Kinderflohmärkte – hier spielt die Musik. Da bekommst du nicht nur gute Angebote, sondern oft auch Tipps, Kontakte, manchmal sogar neue Freunde.

Ich hab inzwischen mit zwei, drei anderen Papas einen regelmäßigen Kleidertausch laufen. Wenn einer was aussortiert, wird’s in die Gruppe gepostet. Wer was braucht, greift zu. Unkompliziert, herzlich, sinnvoll.

Manchmal organisieren wir auch gemeinsame Flohmarkt-Stände – das ist nicht nur günstig, sondern macht auch richtig Spaß. Die Kinder verkaufen mit, lernen rechnen, plaudern mit anderen. Ein Riesengewinn für alle.

Mein persönliches Umdenken – und warum es mir guttut

Ich hab gelernt, umzudenken. Nicht reflexhaft neu kaufen, sondern erstmal überlegen: Geht das auch anders? Gibt’s das vielleicht schon irgendwo?

Das macht was mit einem. Man wird bewusster. Hinterfragt mehr. Und fühlt sich am Ende nicht wie ein Verzichtskünstler, sondern wie jemand, der clever haushaltet – mit Geld, Zeit und Ressourcen. Ich kaufe gezielter, achte mehr auf Qualität. Und ich fühle mich wohler dabei.

Fazit: Second-Hand ist keine Notlösung – sondern oft die beste Wahl

Heute ist unser Haushalt eine bunte Mischung: ein bisschen neu, viel gebraucht, einiges getauscht. Und es fühlt sich gut an. Echt. Bodenständig. Durchdacht.

Second-Hand hat für mich nichts mit Geiz zu tun. Es ist ein anderes Denken. Ein bisschen gegen den Strom. Und genau das macht’s so sympathisch.


Ich kaufe gebraucht, weil’s Sinn ergibt. Weil es mir den Alltag erleichtert. Weil ich Geld spare, Ressourcen schone, andere Familien unterstütze – und meinen Kindern zeige: Du brauchst nicht immer neu, um glücklich zu sein.

Und weißt du was? Ich wünschte, ich hätte das alles schon viel früher entdeckt.

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