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Elternzeit als Papa: Erwartungen vs. Realität

Zwischen Kuschelkurs und Kaffeeflecken – wie sich Elternzeit wirklich anfühlt (Spoiler: anders als gedacht).

Du stellst dir vor: Baby auf dem Arm, Kaffee in der Hand, Spaziergang im Park, ein bisschen Quality Time mit der Familie. Vielleicht liest du sogar mal ein Buch (haha). Die Wahrheit? Zwischen schlaflosen Nächten, Sabberattacken und bürokratischem Papierkrieg bleibt vom romantischen Bild nicht viel übrig. Willkommen in der Elternzeit, Papa!

Was dir niemand vorher sagt: Diese Zeit ist kein Urlaub. Sie ist eher wie ein Praktikum im Chaos-Management mit 24/7-Bereitschaft – bezahlt in Kuscheleinheiten, Augenringen und gelegentlichen Baby-Lächeln. Und genau das macht sie so besonders – aber eben auch so herausfordernd.

Erwartung: Endlich Zeit für die Familie – jeden Tag ein neues Abenteuer

Klingt toll, oder? Kein Büro, kein Stress, stattdessen: Baby-Glucksen, gemütliches Frühstück zu dritt, Spaziergänge in der Sonne. Du bist der entspannte Papa, der sein Kind in der Trage durch die Nachbarschaft trägt und zwischendurch mal ein Eis isst. Vielleicht sogar mit anderen Papas auf dem Spielplatz fachsimpelt.

Realität: Dein neuer Chef ist unter 1 Jahr alt und kennt keine Pausen

Die Wahrheit ist: Dein Tagesablauf wird von einem Menschen bestimmt, der weder sprechen kann noch Rücksicht nimmt. Pläne? Gibt’s nicht. Der Vormittag endet oft noch im Schlafanzug, Frühstück wird gegen 14 Uhr nachgeholt, und der Spaziergang fällt aus, weil das Baby 40 Minuten lang den Autositz angeschrien hat. Abenteuer ja – aber nicht immer von der entspannten Sorte.

Und wenn du denkst, du könntest mal eben kurz ein wichtiges Telefonat führen: Denk nochmal. Die Baby-Alarmanlage hat ein Gespür für Timing, das jeder Uhr Konkurrenz macht.

Erwartung: Du nutzt die Zeit für dich – Sport, Hobbys, Freunde treffen

Endlich mal das neue E-Bike fahren, ins Fitnessstudio gehen oder sich mit einem Kumpel zum Frühstück treffen. Man hat ja jetzt Zeit – oder?

Realität: Dein Hobby ist jetzt „Wäsche falten mit Baby auf dem Bauch“

Wenn du’s schaffst, ungestört zu duschen, ist das schon ein kleiner Triumph. Dein Körper tut weh vom Tragen, dein Gehirn vom Schlafmangel. Freizeit wird zur Legende aus einem früheren Leben. Du verstehst auf einmal, warum Eltern über einen Kaffee in Ruhe so schwärmen – weil es absolut seltene Magie ist.

Und selbst wenn du mal „frei“ hast, bist du oft so platt, dass du statt ins Fitnessstudio auf dem Teppichboden einschläfst – mit einer Spielzeugente als Kopfkissen. So viel zum Thema Me-Time.

Erwartung: Du bist der coole, gelassene Papa, der alles im Griff hat

Du kennst die Tipps aus dem Netz, hast Elterngeld beantragt, die Wickeltasche gepackt, bist motiviert – was soll da schiefgehen?

Realität: Du fragst dich, wie ein 5-Kilo-Wesen so viel Chaos anrichten kann

Wickelunfälle, Wutanfälle (deine und seine), Stillstreiks, Dauer-Geschrei – es gibt Tage, da willst du einfach nur kurz ins Auto steigen und 20 Minuten im Parkhaus sitzen. Still. Allein. Und das ist okay. Denn auch das gehört zur Elternzeit. Du bist nicht weniger Papa, nur weil du zwischendurch überfordert bist.

Elternzeit bedeutet eben nicht nur Babyglück. Sie bedeutet auch, sich selbst neu zu sortieren – als Vater, als Partner, als Mensch, der plötzlich nicht mehr Herr über seinen Tag ist. Und trotzdem: Du wächst daran. Jeden Tag.

Erwartung: Partnerschaft wird inniger, ihr meistert das gemeinsam

Jetzt, wo ihr beide zuhause seid, habt ihr doch viel mehr Zeit füreinander. Endlich gemeinsam Eltern sein, gemeinsam lachen, gemeinsam chillen.

Realität: Ihr führt Diskussionen über Windelgrößen, Breigläschen und wer zuletzt geschlafen hat

Romantik? Kurzurlaub? Gespräche jenseits von Babythemen? Nope. Dafür: Organisation, Nervenstärke und ein ganz neues Verständnis füreinander. Und manchmal eben auch Streit. Die Elternzeit bringt alles auf den Tisch – im Guten wie im Herausfordernden. Aber genau das kann euch auch stärken. Wenn ihr euch Raum gebt. Und Humor. Viel Humor.

Denn auch wenn’s manchmal kracht – ihr wachst zusammen. Nicht trotz der anstrengenden Phasen, sondern gerade wegen ihnen. Man lernt, einander zu entlasten, sich gegenseitig Pausen zu gönnen und nicht alles perfekt machen zu wollen.

Erwartung: Du bleibst locker, auch wenn’s mal stressig wird

„Ich nehm das mit Humor“, hast du dir vorgenommen. „Ich bin ein entspannter Papa.“ Du hattest sogar die Hoffnung, in der Elternzeit zur Ruhe zu kommen. Vielleicht ein bisschen zu meditieren. Oder zumindest regelmäßig zu essen.

Realität: Du isst kalt, duschst schnell und schläfst selten

Es gibt Tage, da ist das größte Highlight eine heiße Dusche – wenn sie denn passiert. Und das Mittagessen? Besteht manchmal aus den Resten des Babybreis, die du vom Löffel probierst. Stress ist dein neuer Mitbewohner, aber du gewöhnst dich an ihn. Irgendwie. Manchmal lachst du über die Absurdität – manchmal einfach nur, weil du müde bist.

Und genau da liegt die Kunst: Nicht alles ernst nehmen. Fehler machen. Lachen, auch wenn’s nicht perfekt läuft. Denn das macht dich zu einem großartigen Papa.

Und trotzdem: Es lohnt sich

So chaotisch, wild und anders es auch ist – diese Zeit mit deinem Kind kommt nicht wieder. Du wirst dich später nicht an den Wäscheberg erinnern, sondern an das erste Lächeln, das du gesehen hast, an die ersten gemeinsamen Spaziergänge (die dann doch stattgefunden haben) und an die Momente, in denen du einfach nur Papa warst. Voll und ganz.

Und wenn du nach der Elternzeit zurück ins Büro gehst, weißt du: Du hast etwas erlebt, das dir keiner mehr nehmen kann. Keine Präsentation, kein Projekt, kein Chef der Welt ist so fordernd – und gleichzeitig so herzerwärmend wie diese Zeit mit deinem Kind.

Also: Erwartungen runterschrauben, Realität umarmen, Kaffee nachschenken. Du machst das gut.

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