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Mein Wochenbett-Koffer – was wirklich drin war

Was ich als Papa alles eingepackt habe – und was ich beim nächsten Mal garantiert weglasse. Ein ehrlicher Erfahrungsbericht.

Wenn du als werdender Vater denkst: „Ach, das bisschen Klinikkoffer wird schon nicht so wild“, dann willkommen im Club. Ich dachte das auch. Und wie so oft, wenn ich denke: „Ich hab das im Griff“, kommt das Leben um die Ecke und grinst: „Willst du wetten?“

Der sogenannte Wochenbett-Koffer – oder auch Kliniktasche – war für mich so eine Art Vater-TÜV. Ich wollte vorbereitet sein. Alles griffbereit. Nicht der Typ sein, der am Kreißsaal sagt: „Mist, das Ladekabel liegt noch im Auto.“ Also habe ich Listen gewälzt, Apps befragt, Foren durchstöbert – und am Ende eine Tasche gepackt, die eher an einen Survival-Rucksack erinnerte. Hier kommt mein ehrlicher Bericht – inklusive der Dinge, die ich wirklich gebraucht habe, derer, die komplett überflüssig waren, und ein paar Sachen, die ich auf keinen Fall mehr vergessen würde.

Die Tasche: Mein treuer Begleiter – und fast so groß wie ein Handgepäck-Trolley

Ich habe mich für eine mittelgroße Sporttasche entschieden. Warum? Weil ich dachte: Die ist handlich, sieht sportlich aus, passt gut auf den Beifahrersitz. Spoiler: Sie war zu klein. Viel zu klein. Schon beim dritten Item war klar: Ich brauche Tetris-Fähigkeiten. Aber immerhin hatte sie viele Fächer – von denen ich später keins mehr fand, weil ich alles einfach reingestopft habe. Memo an mich selbst: Ordnungssysteme bringen nur was, wenn man sie benutzt. Noch heute finde ich Snacks, die ich damals mitgenommen hatte – leider nicht mehr genießbar.

Kleidung für mich – Papa-Style zwischen Komfort und Chaos

Ich hatte Folgendes dabei:

  • 2 T-Shirts (eins für den „Ich-werde-heute-Vater!“-Moment, eins zum Wechseln)
  • eine Jogginghose (weil Jeans im Krankenhaus einfach falsch sind)
  • Unterwäsche und Socken (zu wenig!)
  • Kapuzenpulli (war Gold wert, wenn ich nachts durchs Klinikflur tapste)
  • Sneaker (weil ich dachte, ich würde viel laufen – wurde ich)

Was ich beim nächsten Mal mitnehmen würde: Mindestens zwei weitere T-Shirts, eine zweite Jogginghose und Flip-Flops für die Dusche. Auch: ein altes, weiches Shirt, das nicht schlimm ist, wenn Milch, Tränen oder andere Flüssigkeiten drauf landen. Was ich nie gebraucht habe: Mein „lässiger Hemd-Look“ – ey, wen wollte ich beeindrucken? Ich war der bleiche Typ mit den Augenringen, nicht der Papa aus der Werbung.

Kleidung für sie – als Backup eingeplant (sie hatte ihre eigene Tasche)

Ich hatte vorsorglich ein extra Stillshirt und ein langes Sweatshirt für sie dabei – „falls sie friert oder kleckert oder keine Lust hat, in ihrem Kram zu wühlen.“ Sie hat gelacht, als ich das ausgepackt habe, aber am dritten Tag griff sie genau danach. Punkt für mich.


Was ich beim nächsten Mal ergänzen würde: ein Haarband, ein bequemer Bademantel und diese riesigen, flauschigen Socken, in denen man sich fast wie zuhause fühlt. Denn das Krankenhaus ist alles, nur kein Wohlfühltempel. Und so ein kleiner Bonus kann Gold wert sein.

Snacks – mein persönliches Überlebenspaket

Ich hatte einen ganzen Zip-Beutel voller Müsliriegel, Nüsse, Traubenzucker und Schokoriegel eingepackt. Plus zwei Bananen (die natürlich matschig wurden). Dazu drei Flaschen Wasser, Iso-Getränke und einen Energy-Drink – letzterer war mein bester Freund um 4:30 Uhr.

Was ich beim nächsten Mal besser mache: Eine Thermoskanne mit gutem Kaffee einpacken. Der Klinikautomat war… sagen wir: mutig im Geschmack. Und auf jeden Fall mehr Traubenzucker – den habe ich auch der Hebamme gegeben, als sie schlapp war. True story.

Dazu hätte ich gern ein paar frische belegte Brötchen gehabt, denn zwischen Kreißsaal und Stillberatung hat kein Mensch Lust, sich mit Müsliriegeln den Magen zu verkleben. Tipp: Kleine Brotdose mit Butterbrot oder belegtem Toast. Nichts duftendes – Rücksicht auf andere ist im Krankenhaus echt wichtig.

Technik-Kram – zwischen Must-have und überflüssigem Gadget

Natürlich hatte ich mein Handy und ein Ladegerät dabei. Und, weil ich überambitioniert war: Powerbank, Bluetooth-Box (für „die beruhigende Playlist“), Kopfhörer und mein iPad mit Netflix.

Was ich wirklich benutzt habe: Handy und Ladegerät. Punkt.

Die Box blieb aus, das iPad wurde ignoriert, weil ich lieber mein Baby angestarrt habe. Und die Kopfhörer? Wozu? Es war kein Moment für Podcasts oder Serien – es war echt. Roh. Still. Aber: Eine gute Powerbank kann echt den Tag retten, wenn du über Stunden nicht ans Stromnetz kommst. Unterschätzt man gern.

Was ich noch empfehlen kann: ein Verlängerungskabel. Die Steckdose war auf der anderen Seite des Zimmers und ich habe mein Handy an der Wand balancieren müssen wie ein Jenga-Turm.

Dokumente und Papierkram – besser zu viel als zu wenig

Ich hatte alles doppelt dabei: Mutterpass, Versicherungskarte, Personalausweise, Geburtsurkundenformular, Namensliste, Heiratsurkunde – inklusive einer Klarsichthülle, die meine Frau nur mit einem müden Lächeln quittierte.

Aber hey: Als die Anmeldung kam, war alles da. Die Hebamme nickte anerkennend. Ich fühlte mich kurz wie ein Profi. Dann fiel mir auf, dass ich mein eigenes Portemonnaie vergessen hatte. Hoppala.

Zusätzlich hilfreich: Ein Stift! Klingt banal, ist aber ein echtes Plus. Ich durfte zigmal irgendwas ausfüllen – und jedes Mal war kein Kugelschreiber in Sicht.

Pflegezeug – für Papa und Mama

Ich dachte: Ein Deo reicht. Tja, nach 28 Stunden Geburt, drei Kaffees und zwei Adrenalinschüben war das nicht mehr so witzig. Ich hätte Shampoo, Zahnbürste und ein frisches Handtuch mitnehmen sollen – denn auch wenn du als Papa keine Klinikpatientin bist, willst du dich trotzdem mal frisch machen können.

Außerdem wichtig: Lippenpflege! Die Luft im Krankenhaus ist trocken wie die Wüste Gobi. Und Taschentücher. Viele. Auch gut: feuchte Tücher – wenn du mal fix das Gesicht oder die Hände auffrischen willst. Und Handcreme, weil du ständig die Hände wäschst.

Für meine Frau hatte ich außerdem ein kleines Erfrischungsspray und ein Minipäckchen ihrer Lieblingssüßigkeiten eingepackt. Hätte ich selbst nie gedacht, aber sie meinte: „Genau das hat mir kurz ein Lächeln geschenkt.“

Für den Nachwuchs – klein, aber oho

Wir hatten den „Erstausstattungsbeutel“: Body, Strampler, Mützchen, Söckchen, Spucktuch, Kuscheltier. Ich hatte ihn sorgfältig gepackt – farblich sortiert. Und ich habe ihn beim ersten Wickeln dreimal komplett durcheinandergebracht.

Was fehlte? Windeln. Also, die ganz kleinen. Das hat das Krankenhaus zwar, aber meine Frau hatte andere Marken bevorzugt. Also nächstes Mal: Eigenmarke mitnehmen. Auch: eine extra Decke fürs Kuscheln – das Krankenhauszeug war okay, aber nicht besonders gemütlich.

Und ja, das Kuscheltier war für Instagram. Ich geb’s zu. Es war aber auch verdammt süß. Der Name wurde übrigens noch im Kreißsaal spontan geändert. Steht jetzt in jedem Familienalbum.

Emotionales Notfallset – kein Scherz

Ich hatte einen Brief geschrieben. An meine Partnerin. Für den Fall, dass ich keine Worte finde. Und irgendwann, am zweiten Tag, las sie ihn. Still. Und weinte. Und ich wusste: Diese blöde Idee war die beste im ganzen Koffer.

Außerdem hatte ich ein Familienfoto dabei – ausgedruckt. Einfach so. Weil ich wollte, dass der Anfang unseres neuen Lebens in Verbindung zu allem steht, was vorher war.

Was ich jetzt immer dabei hätte: eine kleine Kerze oder ein Duftöl für den Moment danach. Nicht fürs Kreißzimmer – sondern später. Für die erste Nacht als Familie. Ein Geruch, der dich erinnert. Klingt kitschig? Vielleicht. Aber wir erinnern uns nicht nur mit dem Kopf.

Der Rückblick – was wirklich wichtig war

Ich hatte zu viel eingepackt. Zu viele „falls“ und „was-wenns“. Und gleichzeitig zu wenig von dem, was wirklich zählt: Bequemlichkeit, kleine Aufmerksamkeiten, Ruhe, Geduld.

Beim nächsten Mal würde ich:

  • Weniger Technik, mehr Wechselsocken
  • Weniger Riegel, mehr stilles Wasser
  • Weniger „für alle Fälle“, mehr „für diesen Moment“
  • Und: Mehr Vertrauen in mich selbst

Denn im Nachhinein war es nicht der perfekte Packplan, der geholfen hat. Sondern mein Wunsch, präsent zu sein. Bei ihr. Bei ihm. Bei uns.

Fazit: Der Wochenbett-Koffer war mehr als eine Tasche

Er war ein Spiegel meiner Papa-Vorbereitung. Übermotiviert, überladen, aber mit Herz gepackt. Ich hab Dinge eingepackt, von denen ich dachte, sie würden gebraucht – und gelernt, dass das Leben sich nicht in Zip-Beuteln organisieren lässt.


Aber ich hatte alles dabei, was wirklich zählte: Liebe, Nerven, Humor – und zwei sehr bequeme Wollsocken. Und vielleicht, ganz vielleicht, auch ein bisschen mehr Papa-Sein, als ich vorher gedacht hatte.

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