Babyzeit & GeburtGeburt, Wochenbett & Papa-RolleMein erstes Mal wickeln – mit YouTube und kalten Händen

Mein erstes Mal wickeln – mit YouTube und kalten Händen

Wenn aus einem einfachen Windelwechsel ein Abenteuer mit Nervenkitzel, Schweißperlen und einem stolzen Grinsen wird.

Ganz ehrlich? Ich dachte, Wickeln wäre so eine Art Mini-Handgriff. Windel ab, neue drauf, zack – erledigt. So in etwa wie ein Batterieaustausch bei der Fernbedienung. Was soll da schon groß passieren? Tja… bis ich zum ersten Mal selbst dran war. Ohne Übung, ohne Anleitung – dafür mit kalten Händen, einem zappelnden Baby und YouTube auf dem Handy. Ein Papa-Moment, den ich so schnell nicht vergesse.

Vorbereitung ist alles – dachte ich jedenfalls

Es war ein sonniger Vormittag, das Baby war gerade gefüttert, und meine Frau meinte mit einem charmanten Lächeln: „Machst du das heute mal?“ Klar, dachte ich. Kann ja nicht so schwer sein. Ich googelte noch schnell „Neugeborenes richtig wickeln“, stieß auf gefühlt 37 Varianten, wie man Windeln faltet, schloss YouTube und beschloss: learning by doing.

Also alles bereitgelegt: frische Windel, Feuchttücher, Creme, Spucktuch – und ein Baby, das schon ahnte, dass Papa keine Ahnung hat. Meine Hände waren eiskalt – keine Ahnung warum, Nervosität? – und ich fühlte mich wie ein Chirurg vor der ersten OP.

Was ich nicht bedacht hatte: Wickeln ist ein bisschen wie Tetris mit Zeitdruck. Du musst alles im Blick behalten – die Windel, das Baby, die Bewegungen – und möglichst verhindern, dass einer von euch beiden ein Trauma davonträgt. Gar nicht so leicht.

Die erste Begegnung mit dem Windelmonster

Ich öffnete die Windel, und was mich erwartete, war… nun ja, sagen wir: eine Mischung aus Überraschungsei und chemischem Zwischenfall. Respekt an alle Hebammen und Mütter da draußen, die sowas mit einem Lächeln wegstecken. Ich atmete durch, versuchte, professionell zu wirken, und fing an zu wischen.

Das Problem: Mein Kind hielt nichts von Geduld. Kaum war die Windel offen, ging’s los mit strampeln, drehen, quengeln. Ich versuchte, mit einer Hand das Baby zu fixieren, mit der anderen zu wischen – und dabei irgendwie nicht selbst im Chaos unterzugehen. Spoiler: Ich verlor.

Feuchttücher klebten an der Stirn, die neue Windel rutschte vom Tisch, das Kind schrie – und ich hatte kurz die leise Hoffnung, es gäbe irgendwo eine geheime Wickel-Hotline für Väter in Not. Gab’s nicht. Also durch.

YouTube auf dem Waschbeckenrand und ein verzweifelter Papa

Während mein Kind sich wie ein Mini-Ninja auf dem Wickeltisch wand, rief ich panisch: „Hey Siri, spiel Wickelvideo!“ – was natürlich völlig ignoriert wurde. Also Handy in den Mundwinkel geklemmt, Video gestartet, und dann im Halbdunkel des Badezimmerlichts versucht, der Anleitung zu folgen.

Der Typ im Video erklärte alles ganz ruhig, das Baby dort lag seelenruhig da. Meins hingegen brüllte, trat und wollte offenbar einen neuen Geschwindigkeitsrekord im Windel-Freiwerden aufstellen. Ich schwitzte. Ich fluchte leise. Ich wickelte.

Und dann kam der Moment, in dem mein Sohn mich anpinkelte. Kein Scherz. Mitten in meiner Konzentration – zack. Direkt aufs Shirt. Ich stand da, wie eingefroren, und überlegte: Lachen oder weinen? Ich entschied mich für beides.

Der Sieg – und das Grinsen danach

Irgendwann – nach gefühlt einer Ewigkeit – war die Windel dran, alles festgeklebt, kein Baby verletzt, kein Papa umgekippt. Ich hob meinen Sohn hoch, er schaute mich an, als wolle er sagen: „Na also, geht doch.“ Und ich? Ich grinste. Stolz wie ein König.

Meine Frau kam rein, warf einen kurzen Blick auf das Ergebnis und sagte nur: „Schief, aber dicht. Passt.“ Und weißt du was? Genau das war mein Papa-Superheldenmoment.

Ich hab mir dann selbst auf die Schulter geklopft. Nicht für die Technik – die war ausbaufähig – sondern weil ich’s einfach gemacht habe. Trotz kalter Hände, trotz Chaos, trotz Unsicherheit.

Was ich beim ersten Wickeln gelernt habe

Wickeln ist keine Wissenschaft, aber eine Kunst. Du brauchst Geduld, Humor, ein paar Feuchttücher mehr als gedacht – und die Bereitschaft, dich zum Horst zu machen. Denn das wirst du, ganz sicher. Aber genau das macht’s aus.

Ich hab seitdem öfter gewickelt – mit kalten Händen, mit warmen Händen, mit mehr Ruhe und ohne YouTube. Aber dieses erste Mal? Das bleibt.

Ich hab gelernt, dass Routine kommt. Dass Fehler dazugehören. Dass Babys manchmal einfach alles machen, was du nicht willst – und das völlig okay ist. Wickeln ist wie das Papa-Leben: Manchmal chaotisch, manchmal lustig, manchmal zum Durchdrehen – aber am Ende irgendwie genau richtig.

Fazit: Jeder Anfang ist windelig

Wenn du glaubst, Wickeln ist easy – Glückwunsch, du wirst überrascht werden. Aber hey, das gehört dazu. Du lernst mit jedem Mal, wirst sicherer, schneller, gelassener. Und irgendwann kommt der Moment, da wickelst du im Halbschlaf im Dunkeln und fragst dich: Wann wurde ich eigentlich so cool?

Also: Trau dich ran. Und denk dran – dein Kind vergisst vielleicht, wie du’s gemacht hast. Aber du? Du wirst dieses erste Mal nie vergessen.

Und wer weiß – vielleicht bist du bald derjenige, der anderen Vätern auf YouTube vormacht, wie man’s richtig macht. Mit warmen Händen. Und einem Lächeln.

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