Papa unterwegsPapa allein unterwegs mit KindPapa im Streichelzoo: Kind glücklich, Papa von Ziegen belagert

Papa im Streichelzoo: Kind glücklich, Papa von Ziegen belagert

Untertitel: Ein Ausflug mit Kuschelfaktor, Huf-Alarm und der Frage, wie viel Ziegenkontakt ein Mensch eigentlich aushält

Es sollte ein entspannter Nachmittag werden. Streichelzoo, Tiere füttern, Kind glücklich machen. So der Plan. Eine dieser klassischen Papa-Aktionen: raus ins Grüne, rein in die Gummistiefel und los. Nichts Kompliziertes, einfach nur Zeit miteinander verbringen. Aber wie so oft, wenn Kinder und Tiere aufeinandertreffen, hatte die Realität andere Pläne – in diesem Fall mit Hufen, neugierigen Nasen und einem unstillbaren Appetit auf Pellets und Papataschentücher.

Die Idee: Tiere gucken, Tiere streicheln, Tiere lieben

Es fing harmlos an. Mein Kind war voller Vorfreude – schon auf dem Weg erzählte es, welches Tier es zuerst streicheln wolle („Das Flauschigste!“), wer wohl wie heißt („Der Esel heißt bestimmt Walter!“) und ob Ziegen eigentlich auch kitzelig sind. Ich lachte, parkte das Auto und fühlte mich bereit für einen unkomplizierten, naturverbundenen Nachmittag.


Wir hatten Proviant dabei: belegte Brote, Apfelschnitze, ein paar Kekse für den kleinen Hunger zwischendurch – und natürlich Feuchttücher. Du weißt nie, wann du sie brauchst. Und ja, du brauchst sie. Immer.

Ich hatte nicht mit den Ziegen gerechnet.

Der Eingang – und die erste Euphorie

Der Streichelzoo war überschaubar. Ein kleiner Hof, ein paar Gehege, ein Eingang mit wackeligem Drehkreuz und ein Schild: „Füttern erlaubt – Futter bitte nur aus dem Automaten!“ Natürlich. Also erstmal Futter ziehen. Zwei Becher voller Pellets – einer für das Kind, einer für mich. Sicher ist sicher. Ich dachte an süße Kaninchen, ein bisschen streicheln, vielleicht ein Huhn beobachten. Wie naiv ich war.

Mein Kind stürmte los, mit dem Becher in der Hand und einem leuchtenden Gesicht. Ich hinterher. Erste Station: Hasen. Ganz ruhig. Ganz flauschig. Mein Kind hockte sich hin, redete leise mit einem weißen Langohr, ich zückte mein Handy für ein Foto. Alles schien perfekt. Sogar das Wetter spielte mit – Sonnenschein, ein leichter Wind. Idylle pur.

Dann hörte ich das Meckern.

Die Ziegen kommen – und nehmen mich ins Visier

Kaum hatten wir den Bereich mit den Kaninchen verlassen, standen wir vor dem Ziegengehege. Offen. Zutritt erlaubt. Und Ziegen – viele Ziegen. Sie sahen harmlos aus. Kleine Hörner, große Augen, wuscheliges Fell. Mein Kind rief begeistert: „Papa, die sind ja süß!“

Ich stimmte zu. Kurz darauf betrat mein Kind mutig das Gehege – mit dem Futterbecher wie eine heilige Gabe vor sich her. Die Ziegen blieben ruhig. Ich folgte mit meinem Becher in der Hand.

Dann bewegte sich eine Ziege. Und eine zweite. Und plötzlich alle. Als hätte jemand den Ziegen-Futter-Modus aktiviert. Ich spürte die Blicke. Zielgerichtet. Berechnend. Hungrig.

Ich wurde umzingelt. Wortwörtlich. Sechs Ziegen, vielleicht mehr. Eine davon stellte sich auf die Hinterbeine und stützte sich mit den Vorderhufen auf meiner Brust ab. Eine andere knabberte an meiner Jackentasche. Eine dritte versuchte, meine Futterhand zu entern. Mein linker Schuh wurde von einer kleinen Ziege beschnuppert – sie schien sich zu fragen, ob man ihn essen kann.

Mein Kind? Stand ein paar Meter entfernt, fütterte entspannt eine Mini-Ziege und kicherte. Ich dagegen stand da wie eine Salzsäule – überrumpelt, überfordert, überfressen von Ziegeninteresse. Neben mir ein Schild: „Ziegen sind freundlich, aber hungrig.“ Kein Witz. Kein Trost.

Der Ziegenangriff – Pellets, Panik und Puschelschwänze

Ich versuchte, das Futter zu verteilen. Schneller. Gleichmäßiger. Deeskalierend. Aber Ziegen kennen keine Deeskalation. Sie kennen nur: da ist Futter – ich will es – jetzt.

Ich war plötzlich Teil einer Futterkette, in der ich ganz unten stand. Meine Jacke wurde belagert, meine Schuhe beknabbert, mein Futterbecher mehrfach angerempelt, bis er mir aus der Hand fiel. Der Becher kippte, die Pellets rollten über den Boden – und dann ging’s richtig los.

Ziegenchaos. Hufgetrappel. Meckern in Dolby Surround. Ich versuchte, aus dem Epizentrum zu entkommen, stolperte rückwärts über eine Baumwurzel, fiel nicht – aber sah sicher so aus, als würde ich jeden Moment gehen. Mein Handy vibrierte in der Jackentasche – wahrscheinlich meine Frau mit der Frage, wie’s läuft. Ich konnte nicht antworten. Ich war im Einsatz.

Da, inmitten dieses Spektakels, stand mein Kind. Strahlend. Lachend. Und rief: „Papa! Die mögen dich!“

Rückzug mit Ehre – und einer angeknabberten Tasche

Ich konnte mich befreien. Ein paar Schritte zurück, tief durchatmen. Die Ziegen blieben beim Futter. Mein Kind kam zu mir, streichelte mir über den Arm wie ein Tierpfleger: „Alles gut, Papa.“

Ich nickte. Lächelte. Und bemerkte, dass meine Jackentasche aufgerissen war – samt leerem Taschentuchpäckchen, das nun halb aus einer Ziegenschnauze hing. Eine Ziege schleckte meine Jacke ab, als wäre ich ein Eisklotz mit Zuckerglasur. Ich fühlte mich wie ein laufender Imbissstand.

Aber ich war stolz. Ich hatte überlebt. Ich war der Ziegenflüsterer wider Willen. Und mein Kind hatte das größte Grinsen der Welt.

Weiter im Programm – mit Sicherheitsabstand

Wir besuchten noch die Hühner (unschuldig), die Schafe (gleichgültig), die Ponys (etwas zu neugierig) und die Esel (mit Desinteresse in den Augen, aber stolzer Haltung). Immer mit einer Mischung aus Neugier und Respekt. Und mit dem festen Vorsatz, keine weiteren Futterbecher mehr in die Hand zu nehmen.

Mein Kind streichelte, fütterte, fragte Löcher in den Bauch. Ich erklärte, beobachtete, fotografierte. Ich beantwortete Fragen wie: „Warum machen Schafe so komische Geräusche?“ oder „Was passiert, wenn ein Huhn einen Zahn verliert?“ Ich antwortete ehrlich: „Hühner haben keine Zähne.“ Mein Kind überlegte: „Dann brauchen sie ja nie Zahnspangen!“

Und immer wieder kam: „Papa, weißt du noch, als dich die Ziege angesprungen hat?“ Ja. Ich wusste es. Und ich würde es nie vergessen. Mein Rücken auch nicht.

Die Heimfahrt – matschig, müde, zufrieden

Auf dem Rückweg im Auto roch es nach Heu, feuchtem Fell und Abenteuer. Mein Kind erzählte ununterbrochen. Von Eseln, Ziegen, Kaninchen – und Papa, der sich heldenhaft gegen ein Rudel Ziegen behauptet hatte. Ich hörte zu, grinste – und merkte, wie ich trotz nasser Schuhe, schmutziger Jacke und angefressener Geduld einfach glücklich war.


Wir hielten noch an einer Bäckerei. Ich brauchte dringend Kaffee, mein Kind entschied sich für ein Teilchen mit Streuseln. Wir saßen im Auto, ich mit Becher, er mit Krümeln, und beide mit einem Kopf voller Eindrücke. „Papa,“ sagte er, „das war der coolste Tag mit Tieren ever.“ Und ich wusste: Es hatte sich gelohnt.

Fazit: Streichelzoo mit Papa – mehr als Ziegenliebe

So ein Tag im Streichelzoo ist mehr als nur Tierkontakt. Es ist Nähe, Chaos, echtes Erleben. Es ist die Kunst, spontan zu reagieren, wenn eine Ziege deine Hosentasche frisst. Es ist das Glück, wenn dein Kind lacht – über dich, mit dir, über alles. Es ist Vatersein in Reinform. Und ja, es ist auch der Moment, in dem du beim nächsten Mal vielleicht doch lieber nur ein Becherchen nimmst.

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