Es gibt Geschenke, die kauft man. Und es gibt Geschenke, die treffen mitten ins Herz. So ein „10-Dinge-Heft“ gehört eindeutig zur zweiten Kategorie – nicht, weil es besonders aufwendig oder teuer ist, sondern weil es das tut, was wir im hektischen Familienalltag viel zu selten machen: Gefühle in Worte fassen. Ganz besonders die für Papa.
In diesem Artikel will ich dir zeigen, warum so ein Heft mehr ist als nur Papier mit ein paar Sätzen. Ich erzähl dir, wie’s bei uns gelaufen ist – mit Bastelchaos, Tränen in den Augen (bei mir) und einem Papa, der plötzlich wusste, wie sehr er wirklich geliebt wird.
Wie alles begann – mit einem leeren Notizbuch und einer Idee
Es war kurz vor dem Vatertag, als mein Sohn (damals sechs) plötzlich fragte: „Was schenken wir Papa?“ Ich hatte gerade versucht, zwischen zwei Zoom-Meetings eine Banane ins Müsli zu schnippeln und parallel das Butterbrot fürs Frühstück zu schmieren. Kreative Höchstleistung? Null.
Aber dann fiel mir dieses eine Notizbuch in die Hände – du weißt schon, so ein kleines, das man irgendwann mal für To-do-Listen gekauft hat und nie benutzt hat. Und ich sagte: „Weißt du was? Wir schreiben Papa auf, was wir alles an ihm lieben.“ Mein Sohn guckte mich an wie ein Eichhörnchen, das gerade einen Goldnuss-Schatz gefunden hat. „Zehn Sachen?“
„Mindestens“, sagte ich. Und so begann unser Projekt.
Die Magie liegt im Detail
Was dieses Heft so besonders macht? Es sind nicht nur die großen Worte. Es sind die kleinen. Die, bei denen Papa lachen muss. Oder plötzlich schlucken. So etwas wie:
- „Ich liebe dich, weil du mir nie böse bist, wenn ich dein Tablet voller Krümel mache.“
- „Weil du beim Legoaufbauen nie schummelst.“
- „Weil du immer genau weißt, wo mein Kuscheltier liegt, obwohl ich es verlegt hab.“
Und genau da liegt die Kraft dieses Geschenks. Es zeigt Papa, dass er gesehen wird. In seinen kleinen, alltäglichen Gesten. Nicht als Superheld – sondern als der Typ, der abends leise ins Zimmer schleicht, um nochmal die Decke zu richten.
10 Dinge, die mehr sagen als 1.000 Geschenke
Hier kommt unser Beispiel – vielleicht erkennst du dich ja sogar wieder:
- Weil du meine Witze immer lustig findest – auch wenn Mama sagt, sie sind albern.
- Weil du jeden Sonntag Pfannkuchen machst und immer den ersten für mich.
- Weil du mich im Regen abholst, obwohl du deinen Schirm vergessen hast.
- Weil du mit mir zelten gehst, sogar im Garten.
- Weil du meine Zeichnungen an deinen Schreibtisch hängst.
- Weil du mir beigebracht hast, wie man Fahrrad fährt – ohne zu schimpfen.
- Weil du immer sagst: ‚Ich hab dich lieb‘ – auch wenn ich Mist gebaut hab.
- Weil du die besten Stimmen beim Vorlesen machst.
- Weil du nie zu müde bist, um mir zuzuhören.
- Weil du einfach mein Papa bist. Und das ist das Größte.
Natürlich hat jeder Papa seine eigene Liste verdient. Vielleicht steht da bei euch:
- „Weil du die besten Spaghetti machst.“
- „Weil du mit mir schaukeln gehst, bis uns schlecht wird.“
- „Weil du immer an mich glaubst.“
- Was zählt: Es kommt von Herzen.
Basteln mit Herz (und Kleber an den Fingern)
So ein Heft zu gestalten, ist nicht schwer – aber es wird garantiert chaotisch. Zumindest bei uns war’s so. Mein Sohn wollte Glitzer (ich nicht), Aufkleber (hatten wir keine), dann hat er Ketchup draufgeschmiert (versehentlich, sagt er). Am Ende war es… nun ja, bunt. Und wunderschön.
Wir haben jede Seite mit einem Satz beschrieben, kleine Bilder dazu gemalt, manchmal auch einfach einen bunten Kringel. Ein paar Seiten blieben leer – mit der Idee, dass wir sie später ergänzen können. Denn das ist ja das Schöne: Liebe wächst. Und dieses Heft darf mitwachsen.
Papa lesen lassen – und nicht weinen ist fast unmöglich
Als wir ihm das Heft gaben, war’s erst ganz still. Er hat Seite für Seite durchgeblättert, geschmunzelt, gelacht, an einer Stelle kurz die Brille abgenommen (obwohl er gar keine trägt…) und dann gesagt: „Das ist das Schönste, was ich je bekommen habe.“
Und ich sag’s dir ehrlich: Ich hatte auch Pipi in den Augen. Weil ich gesehen hab, wie viel es ihm bedeutet. Wie sehr es ihn berührt hat, mal nicht „Danke fürs Müllrausbringen“ zu hören, sondern: „Danke, dass du einfach du bist.“
Warum jedes Kind seinem Papa so ein Heft schenken sollte
Weil es nicht um Perfektion geht. Nicht um teure Geschenke oder große Gesten. Sondern um Nähe. Ehrlichkeit. Verbindung. Dieses Heft ist eine Brücke. Zwischen dem kleinen Kind, das noch nicht alle Worte hat – und dem großen Papa, der manchmal gar nicht weiß, wie viel er eigentlich bedeutet.
Es ist ein Erinnerungsstück. Eines, das man Jahre später rausholt, wenn die Kinder schon größer sind. Und dann liest man wieder: „Weil du nie zu müde bist, um mit mir zu kuscheln.“ Und zack – wieder Gänsehaut.
Inspiration für dein eigenes 10-Dinge-Heft
Wenn du selbst so ein Heft gestalten willst, hier ein paar Ideen:
- Lass dein Kind die Sätze selbst formulieren – auch wenn sie grammatikalisch wild sind. Das macht’s erst recht authentisch.
- Druck kleine Fotos aus und klebt sie ein. Vielleicht vom letzten Ausflug, vom Kuschelmoment, vom Papa-Kind-Abenteuer.
- Schreib auf die Rückseite eine kleine Botschaft von dir als Mama (oder Mitelternteil): Warum DU diesen Papa schätzt.
Und das Wichtigste: Kein Druck. Es muss nicht schön aussehen. Es soll sich echt anfühlen.
Ein Geschenk, das bleibt
In einer Welt, in der vieles laut, schnell und oberflächlich ist, schenkt so ein 10-Dinge-Heft etwas ganz Seltenes: Zeit. Aufmerksamkeit. Und das Gefühl, gesehen zu werden.
Wenn du mich fragst: Es sollte jedes Jahr so ein Heft geben. Nicht nur zum Vatertag. Sondern auch mal einfach zwischendurch. Weil Liebe keinen Anlass braucht. Und weil Papas das wissen sollten.
Ich wünsch dir viel Freude beim Basteln, Schreiben, Lachen – und beim Zuschauen, wie ein Vater sein Herz aufklappt, Seite für Seite.
