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Picknick mit Kind – Chaos, Kekse und kleine Momente

Warum ein Nachmittag auf der Picknickdecke mehr über Papa-Sein verrät als 100 Erziehungsratgeber

Der Plan war simpel: ein bisschen frische Luft, ein paar Leckereien, dazu eine Decke im Gras – fertig ist das Familienidyll. Was folgte, war ein Mix aus Ameisenalarm, Kakao-Katastrophe und einem dieser kleinen, stillen Augenblicke, die einem als Papa das Herz aufgehen lassen. Kurzum: ein ganz normales Picknick mit Kind.

Und ganz ehrlich? Genau deshalb war es perfekt.

Die Idee: Ganz entspannt ins Familienglück

Es war einer dieser Samstage, an denen der Himmel blau war und das Kind schon um acht fragte: „Was machen wir heute?“ Spontan kam mir das Picknick in den Sinn – draußen sein, ohne Stress, ein bisschen Sonne tanken und endlich mal wieder in Ruhe zusammen sein. Also wurde geplant. Naja, zumindest so halb.


Während ich mir Mühe gab, gesunde Snacks und ein paar Highlights wie Mini-Muffins, Apfelschorle und Gemüsesticks mit Dip zu organisieren, bestand mein Kind auf die Mitnahme von exakt fünf Spielzeugfiguren, einem halben Zeichenblock, der Gitarre – ja, der Gitarre – und einem Dinosaurier-Buch, das wir nie ausgepackt haben.

Die Vorbereitung: Zwischen Pinterest und Realität

Ich weiß nicht, wie andere Väter das machen, aber meine Vorstellung von einem perfekten Picknick hatte kurzzeitig Instagram-Niveau: schöne Decke, leckeres Fingerfood, alles liebevoll arrangiert. Die Realität? Ich hab die Picknickdecke erst in der Garage gefunden, nachdem ich über drei Inliner gestolpert bin. Die Muffins waren noch halb warm und haben sich in der Tupperdose auf dem Weg selbst zerlegt. Und die Erdbeeren? Die hat mein Kind schon vor der Abfahrt vernascht – mit den Worten: „Aber ich hatte soooooo Hunger!“

Immerhin: Wasser, Becher, Servietten – alles dabei. Und sogar an Sonnencreme hab ich gedacht. Papa 1, Chaos 0. Ich war richtig stolz auf mich, bis ich gemerkt habe, dass ich die Besteckbox vergessen hatte. Wir haben dann mit den Händen gegessen. War auch irgendwie charmant – und für mein Kind ein kleines Abenteuer.

Ankunft im Grünen – oder: Wo zur Hölle ist Schatten?

Wir kamen an einer kleinen Wiese an, die ich aus Kindheitstagen noch kannte. Damals groß, heute gefühlt zehn Quadratmeter kleiner – aber mit Blick auf einen kleinen Bach, also perfekt. Dachte ich.

Nur leider: kein Schatten weit und breit. Ich versuchte noch, die Decke unter einen halbherzigen Strauch zu legen, der sich dann als Brombeerbusch entpuppte. Mein Kind hatte längst die Schuhe ausgezogen, lief kreuz und quer über die Wiese, sammelte Löwenzahn und schrie alle zehn Minuten: „Ich hab HUNGER!“ Also alles ausgebreitet – zwischen Picknickromantik und Notfallversorgung. Die Brezeln flogen fast weg, der Käse wurde warm, und der erste Becher Apfelschorle kippte natürlich um. Der Inhalt verteilte sich großzügig auf der Decke – mein Kind fand’s großartig.

Ein improvisierter Sonnenschutz aus der Decke und dem Lenker unseres Kinderwagens half ein bisschen. Wenigstens für mich. Mein Kind wollte eh nur in der Sonne herumrennen. Und ich saß da, schwitzte leise vor mich hin und versuchte, gleichzeitig das Brot zu schmieren, die Wespen abzuwehren und auf die Dinofiguren aufzupassen.

Der Ameisenalarm und andere tierische Gäste

Kein Picknick ohne Naturkontakt. Und der kam – in Form einer Armada von Ameisen, die unsere Decke offenbar als neues Zuhause auserkoren hatten. Mein Kind war abwechselnd fasziniert und panisch, ich versuchte, cool zu bleiben, während ich heimlich googelte, ob Ameisen eigentlich beißen. Sie tun’s nicht – meistens.

Dann kam noch ein neugieriger Hund vorbei, der unsere Kekse für freies Futter hielt, gefolgt von einer Wespe, die sich in den Apfelsaft verliebte. Ich rettete tapfer die Snacks, mein Kind flüchtete unter lautem Protest auf meinen Schoß. Kuscheln statt Kekse – auch okay. Danach haben wir uns gegenseitig Wespenabwehr-Zaubertricks ausgedacht. Funktioniert haben sie nicht, aber wir haben gelacht.

Es folgte noch ein tierischer Besucher: ein Frosch. Der saß seelenruhig am Bach und wurde zur Hauptattraktion des Nachmittags. Mein Kind wollte ihn unbedingt fangen, ich wollte unbedingt nicht, dass der Frosch in unserer Brotdose landet. Am Ende haben wir ihn nur beobachtet – still und friedlich. Eine kleine Lektion in Geduld. Für uns beide.

Die kleinen Momente: Papa, schau mal!

Zwischendurch wurde es ganz still. Mein Kind lag auf dem Bauch, kritzelte mit einem Wachsmalstift ein „Picknickbild“ und summte leise vor sich hin. Ich beobachtete einfach nur. Wie dieser kleine Mensch sich auf seine ganz eigene Weise in der Welt zurechtfindet. Wie aus Chaos plötzlich Ruhe wird. Und wie wertvoll so ein Nachmittag sein kann, wenn man ihn lässt.

Wir erzählten uns Quatschgeschichten, haben Grimassenwettbewerbe gemacht und einfach nur da gelegen. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass in genau diesem Moment alles richtig war. Kein Termindruck, kein Handy, kein „Nur noch schnell dies oder das“. Nur wir.

Später kam mein Kind zu mir, legte den Kopf auf meine Schulter und sagte: „Papa, du bist mein bester Freund.“ In dem Moment hätte ich weinen können – und ein bisschen hab ich es auch. Heimlich. Hinter der Sonnenbrille.

Der Rückweg – und ein Kind mit Krümelbart

Als wir später zusammenpackten, war von der ursprünglichen Ordnung auf der Decke nichts mehr übrig. Überall Krümel, leere Dosen, zwei einsame Socken (von denen ich nicht weiß, wie sie dorthin kamen) und eine halb ausgelaufene Thermoskanne. Mein Kind sah aus wie ein glücklicher Mini-Camper, die Hose voller Grasflecken, das Gesicht mit einem Krümelbart geschmückt und in der Hand ein selbst gebastelter „Naturstab“.

Auf dem Rückweg schlenderte es neben mir her, erzählte mir von den „supercoolen Ameisen“ und dem „Zauberfrosch“, der ihm zugezwinkert hat. Es fragte, ob wir das morgen wieder machen können. Ich grinste. Und sagte das, was man als Papa dann eben sagt: „Mal schauen.“

Aber innerlich wusste ich: Ja. Auf jeden Fall.

Zu Hause angekommen, wurde alles ausgepackt. Die Decke musste in die Wäsche, die Brotdose in den Geschirrspüler, ich in die Dusche. Und mein Kind? Schlief kurz darauf beim Vorlesen ein – mit dem Picknickbild auf dem Nachttisch.

Fazit: Mehr als nur draußen essen

Das Picknick war chaotisch. Es war laut. Es war voller Ameisen, Flecken, Wespen und improvisierter Lösungen. Aber es war auch einer der schönsten Nachmittage seit Langem. Nicht, weil alles perfekt lief – sondern weil es echt war. Und weil wir Zeit hatten. Nicht für To-do-Listen, sondern füreinander.


Ich hätte nie gedacht, dass eine einfache Decke auf einer Wiese so viel auslösen kann. Zwischen Brezeln, Buntstiften und Brombeeren lag so viel Nähe, so viel Lachen, so viel Papa-Kind-Zeit. Diese kleinen Momente, in denen man spürt: Genau dafür macht man den ganzen Wahnsinn.

Beim nächsten Mal nehme ich vielleicht eine größere Decke mit, mehr Wasser, ein Taschenmesser und weniger Erwartungen. Aber ich nehme auch dieses Gefühl mit: Dass kleine Auszeiten im Grünen manchmal die größten Schätze bereithalten.

Und wer weiß – vielleicht spielen die Ameisen ja auch dann wieder mit.

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